Vom Flip-Flop bis zum Rüschentop

DAUN. "Kleider machen Leute" heißt ein geflügeltes Sprichwort. Eifel-Szene hat sich für euch in Daun umgehört, ob es heute noch Bedeutung hat.

Oft hören Jugendliche von ihren Eltern, sie seien bei der Klamottenwahl nur noch von den Medien bestimmt und dem Markenwahn verfallen. Stimmt es, dass Jugendliche immer das Neuste und somit oftmals auch das Teuerste haben müssen? Oder reicht ihnen auch ein einfaches Sweatshirt aus dem Second-Hand-Laden oder einem Kaufhaus? Der TV hat sich mit einer Umfrage in Daun schlau gemacht. Generell ist festzustellen, dass Trends und "Fashion" gefragte Themen sind, denn kaum ein Jugendlicher - gehört er nicht gerade zu der männlichen Fraktion - traut sich ohne ein wenig Make-Up, Wimperntusche und Lidschatten auf die Straße. Ganz nach dem Motto "Das Äußere macht's" wird in Läden geguckt, in Katalogen geschmökert und im Mädchenklatsch beraten, was wohl am besten auf diesen Pulli oder auf jene Hose passt. Aber ganz im Ernst: Wer macht das nicht? In einem Punkt waren sich fast alle Befragten einig: Kaufen gehen mit der Freundin oder alleine macht nicht nur tierisch Spaß, sondern auch "arm wie 'ne Kirchenmaus". Dieser Ansicht sind auch die Jungs, die genauso wie die Mädels auf ihre Accessoires wie Gel, die modische Sonnenbrille oder ein schickes Hemd nicht verzichten möchten. Sie lesen zwar nicht unbedingt in Modezeitschriften und können stundenlang durch die Geschäfte tigern, aber auch sie wissen was angesagt ist. Die meisten Befragten gaben zu, auf den Geldbeutel zu achten, denn bei durchschnittlich 60 Euro Taschengeld pro Monat können sie ihr Moneten nicht einfach "zum Fenster rauszuschmeißen". Ein T-Shirt, das statt 20 Euro nur zehn Euro kostet muss ja nicht umbedingt qualitativ schlechter sein. So achtet die Mehrzahl sowohl auf Preis als auch auf Qualität.Zum Einkaufen geht's in die großen Städte

Natürlich spielen in den meisten Kleiderschränken Markenklamotten die erste Geige, doch wer bittet seine Eltern nicht mal um einen kleinen Taschengeldzuschuss, spart ein bisschen oder kauft die Sachen erst dann, wenn sie reduziert sind? Markenklamotten werden gerne getragen, weil sie angesagt sind und weil sie nicht jeder hat. Ein Großteil der Befragten fährt deswegen lieber in größere Städte wie Köln, Trier oder Koblenz, weil dort nicht nur die Auswahl größer ist als in der Umgebung, sondern auch die Preise meistens ein wenig niedriger sind. Die Dauner Jugend folgt aber nicht einem Mode-Ideal. Im Gegenteil: Die Mehrzahl schwört auf den eigenen Stil, der aber durch Trends beeinflusst wird. Es wird ausschließlich das gekauft, was dem eigenen Geschmack entspricht, aber trotzdem modische Akzente setzt. Derzeit liegen Jeans, Röcke, Knitterblusen und Rüschen im Trend, solange sie hell, bunt, kariert, gestreift, geblümt oder unifarben sind. Dunkle Farben sind für den Sommer 2003 total "out". Auch die Erwachsenen haben eine eigene Sicht beim Thema "Klamottenwahl der Jugendlichen". Die Befragten haben eine positive Einstellung zur heutigen Mode. Sie sind sich einig: Markensachen sind zwar teuer, aber von der Qualität meistens besser als das "Billigzeug". "Lieber ein gutes Teil als drei schlechte, die nach einmaligem Waschen nur noch ein Lappen sind", sagt eine Mutter. Ansonsten haben die Eltern nichts gegen die teuren Marken, solange sie beständig sind und ein nicht allzu großes Loch in den Geldbeutel reißen. Ihre Einstellung zur heutigen Mode: "Süß", "schön" und "schick". Die Jugendlichen, besonders die Mädchen, sollten aufpassen, sich nicht zu sehr von den Medien und den Stars beeinflussen zu lassen. "Die Jugend sollte einzigartig sein und sich nicht durchs Fernsehen die Originalität nehmen lassen," sagt ein Vater. "Das Fernsehen, vor allem die Musiksender, förderten das ‚halbnackte' Auftreten vieler junger Mädchen und lassen sie zu Objekten der Begierde und Lust werden, was fatale Folgen haben kann".

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