Vom "Gehilfen" zum Geschäftsführer

Vertrauensbeweis für eine erfolgreiche Mannschaft: Alle Vorstandsmitglieder des Gewerbe- und Verkehrsvereins sind bei der Herbstversammlung einstimmig wieder oder neu gewählt worden.

 Der Vorstand des Gewerbe- und Verkehrsvereins Daun mit Peter Mayer (links) und Franz Jung (Fünfter von rechts), die im Rahmen der Herbstversammlung verabschiedet wurden. TV-Foto: Stephan Sartoris

Der Vorstand des Gewerbe- und Verkehrsvereins Daun mit Peter Mayer (links) und Franz Jung (Fünfter von rechts), die im Rahmen der Herbstversammlung verabschiedet wurden. TV-Foto: Stephan Sartoris

Daun. Vor drei Jahren übernahm Hans-Dieter Wilhelm den Vorsitz des Gewerbe- und Verkehrsvereins (GVV) Daun, zu einer Zeit, als der traditionsreiche Verein nicht gerade auf einer Erfolgswelle schwamm. 36 Monate nach Amtsantritt des Vorsitzenden sieht die GVV-Welt so rosig aus wie selten zuvor: Rund 50 neue Mitglieder (aktuell 151) sind zu verzeichnen, der im Frühjahr gestartete "Dauner Taler" ist ein Renner, die Neukonzeptionierung des Rahmenprogramms der verkaufsoffenen Sonntage war durchweg erfolgreich, und der Wechsel des Geschäftsführers wurde von langer Hand vorbereitet und nun offiziell vollzogen.Wobei dieser Wechsel nicht einfach eine Formalie war, denn verabschiedet wurde dem GVV-Vorsitzenden zufolge ein "unverwechselbares Dauner Original, der sich mit seiner Arbeit selbst ein Denkmal für die Ewigkeit gesetzt hat": Franz Jung. 35 Jahre hatte er den Posten inne, kein Wunder, dass Wilhelm es für eine "schier unlösbare Aufgabe" hielt, eine Laudatio auf den 71-Jährigen halten zu können. Jung nahm diese Aussage mit seinem bekannt trockenen Humor: "Da haal de moaul". Was Wilhelm aber nicht tat, sondern er rundete das Lebenswerk Jungs mit vielen Zahlen und Fakten ab.

So trocken sein Humor zwischenzeitlich war, die Verabschiedung mit stehenden Ovationen ließ den scheidenden Geschäftsführer aber nicht kalt: "Berührt und bewegt" fühlte er sich dadurch. Jung verwies darauf, dass sein Abschied aus dem Amt kein Abschied vom GVV sei. Schließlich teile er mit dem neuen Geschäftsführer wie schon in den vergangenen Jahren auch künftig das Büro im Hallenbad. Jung brachte es auf den Punkt: "Ihr werdet mich noch nicht quitt!" Ein längst bekanntes Gesicht ist der neue GVV-Geschäftsführer Wolfgang von Wendt, der in seinem dritten "Lehrjahr" und laut Jung "absolvierter Gehilfenprüfung" einstimmig in sein Amt gewählt wurde. Einstimmigkeit zog sich wie ein roter Faden durch die Vorstandsneuwahlen: Alle Kandidaten wurden mit 100-prozentiger Zustimmung wieder oder neu gewählt: Hans-Dieter Wilhelm als Vorsitzender, Andreas Mayer als 2. Vorsitzender sowie Ulla Biersack, Michael Bill, Gerd Schneider und Reinhard Thielen als Beisitzer. Neu im Vorstand ist neben Geschäftsführer von Wendt Marina Stolz als neue Vereinschronistin. Ihr Vorgänger Peter Mayer hatte dieses Amt seit 1970 inne und erlebte in dieser Zeit "vier Vereinsvorsitzende und vier Stadtbürgermeister". Mayer erklärte, es sei nun Zeit, den Posten des Chronisten in jüngere Hände zu geben, deshalb habe er beschlossen, nicht mehr zu kandidieren. Auch er wurde mit viel Beifall verabschiedet.

Meinung

Stärker als je zuvor

Vor nicht allzu langer Zeit hätte man dem Gewerbe- und Verkehrsverein (GVV) Daun keine große Zukunft prognostiziert. Die Mitglieder nahmen die Arbeit des Vorstands kaum wahr, der "Laden" lief zwar, aber von Aufbruchstimmung war nichts zu spüren. Das hat sich gründlich geändert: Unter der Führung von Hans-Dieter Wilhelm hat sich der GVV in den vergangenen drei Jahren enorm entwickelt, was auch die stark gestiegene Mitgliederzahl unterstreicht. Der Erfolg beruht nicht auf Aktionismus, sondern auf Aktionen mit Augenmaß, die für die Mitglieder bezahlbar sind und die Einkaufsstadt Daun überregional positiv ins Gespräch gebracht haben. Der GVV ist heute stärker denn je: Das ist gut für die Stadt, die örtliche Wirtschaft und damit auch für die Bürger. s.sartoris@volksfreund.de

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