Vom Heiligenhäuschen bis zur Lavagrube

Die Verbandsgemeinde-Verwaltung Daun hat das "Mammutprojekt", die Umstellung auf die doppelte Buchführung, bewältigt. Zum Abschluss wird am Freitag der VG-Haushalt beraten und beschlossen.

Daun. Der Kreis Vulkaneifel und die Verbandsgemeinde (VG) Kelberg haben vorgelegt, nun ist auch die VG Daun dran: Sie wird künftig rechnen und handeln wie ein Wirtschaftsunternehmen, denn ab 2008 weicht die bisherige kameralistische Haushaltsführung der sogenannten Doppik, die sich bei Buchführung und Rechnungswesen an der Wirtschaft orientiert. Das heißt: Bilanzen, Erträge, Aufwendungen, Abschreibungen, Sonderposten und Rückstellungen müssen künftig bei allen Entscheidungen in den kommunalen Gremien berücksichtigt werden. Die Doppik-Einführung ist für Thomas Reißen, Leiter der Finanzabteilung der VG-Verwaltung, nicht weniger als eine "Revolution im Haushaltsrecht". Seit eineinhalb Jahren hält das neue System die gesamte VG-Verwaltung - neben dem Alltagsgeschäft - auf Trab, galt es doch, erstmals sämtliche Vermögenswerte zu ermitteln. Aufgelistet wurden Heiligenhäuschen, Wirtschaftswege, Sportplätze, Gewässer, Feuerwehrautos, Lavagruben, Bürgerhäuser und noch mehr. Rund 20 000 Grundstücke wurden erfasst und bewertet und 700 Immobilien. Kein Wunder, dass Reißen von einem wahren "Mammutprojekt" spricht, das umzusetzen war. Und dies unter Zeitdruck, denn die VG Daun wollte auf jeden Fall mit den Haushalten 2008 ins "doppische Zeitalter" starten, während andere dies erst 2009 tun.Gute Unterstützung durch die Ortsbürgermeister

Das, was in den rund 18 Monaten zusammengetragen wurde, mündet in 46 Haushalte, die die VG-Finanzabteilung aufzustellen hat: neben dem der VG selbst die der 38 Ortsgemeinden sowie diverser Zweckverbände. "Sehr gut unterstützt" worden seien seine Mitarbeiter auch von den Ortsbürgermeistern bei der Erfassung der Vermögenswerte, lobt Reißen. Irgendwelche "Schätze" wurden bei der akribischen Arbeit nicht gefunden: "Es gab keine Überraschungen, weder positive noch negative."Nur noch ein paar Tage, dann ist es geschafft: Der letzte Haushalt, der der Verbandsgemeinde, ist beschlossen, und der Leiter der Finanzabteilung der Verbandsgemeinde-Verwaltung kann sich gemeinsam mit seinen Mitarbeitern freuen, dass ihre "Pionierarbeit" abgeschlossen ist. Die nächste Aufgabe steht aber schon bevor: 2008 werden die sogenannten Eröffnungsbilanzen erstellt: erneut 46 an der Zahl.

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