Vom Schlauch zur Schaufel

KIRCHWEILER. Mit Eigenleistung zum Erfolg. Die Freiwillige Feuerwehr Kirchweiler hat beim Bau des neuen Feuerwehrhauses beispielhaften Einsatz gezeigt. Am 27. Juni, anlässlich des 80-jährigen Bestehens, wird das Gebäude eingeweiht.

Die Feuerwehr Kirchweiler feiert 80-jähriges Bestehen und weiht gleichzeitig ihr neues Feuerwehrhaus ein. Beim Bau haben sich die 26 aktiven Mitglieder der Wehr, der Förderverein mit 61 Personen und die 13 Mitglieder der Jugendfeuerwehr stark engagiert. Dadurch haben die Helfer rund 90 000 Euro eingespart - das entspricht rund 45 Prozent der Gesamtkosten. Seit Anfang der 60er Jahre ist die Feuerwehr Kirchweiler mit ihrem Einsatzfahrzeug und ihren Geräten im engen Untergeschoss des Bürgerhauses untergebracht. "Die Vorgaben der Unfallverhütung für das Fahrzeug, den Stellplatz und die Toreinfahrt waren nicht erfüllt. Wenn wir unsere Schutzkleidung anziehen wollten, mussten wir zuerst das Fahrzeug herausfahren. Als Stützpunktfeuerwehr hatten wir die schlechtesten Voraussetzungen, ein Neubau war einfach nötig ", sagt Ewald Adams, Vorsitzender des Fördervereins.Aktive leisten rund 3100 Arbeitsstunden

Der Plan wurde umgesetzt. "Wir wollten in der Nähe des Bürgerhauses bleiben", erklärt Wehrführer Arnold Godefroid. Die Gemeinde erwarb von einem privaten Grundbesitzer das Gelände neben dem Bürgerhaus und stellte es der Feuerwehr für den Neubau zur Verfügung. Im August 2003 begannen die Arbeiten. Anfang September wurde Richtfest gefeiert. Adams: "Wir wollten das Gebäude unbedingt noch wetterfest bekommen, um in den Wintermonaten dort zu arbeiten." Die Aktiven, die Altersabteilung und die Jugendfeuerwehr schachteten die Fundamente aus. Sie betonierten und mauerten und erstellten somit nahezu den ganzen Rohbau samt Dach. In den Reihen der Feuerwehr stehen unter anderem ein Dachdecker, ein Elektriker und ein Installateur, so dass auch viele Innenarbeiten erledigt werden konnten. Lediglich Putz-, Fenster-, Türen-, Tor-, Heizungs- und Estrich-Arbeiten wurden von Firmen übernommen. "Etwa 3100 Stunden wurden an Eigenarbeit in den Neubau gesteckt. Außerdem bekamen wir eine wahnsinnige Unterstützung aus dem Dorf und nicht nur von Feuerwehrangehörigen", sagt Adams. Das schlug sich in den Baukosten nieder. 197 000 Euro waren als Bausumme geplant. "Wir werden bei 110 000 Euro landen, die Differenz ist zu fast 90 Prozent Eigenleistung", bilanziert Adams. Im Einvernehmen mit der Gemeinde wurde auch der Vorplatz mit seinen 18 Parkplätzen noch gepflastert. Die Gemeinde übernahm die Materialkosten, die Feuerwehr die Arbeiten. Dadurch ließen sich noch einmal 9000 Euro sparen. Mit einem 60 Quadratmeter großen Raum für den feuerwehrtechnischen Bereich, einem Aufenthaltsraum für Schulungen, der auch von der Jugendwehr und für kleine Veranstaltungen genutzt wird, sowie sanitären Einrichtungen ist die Stützpunktfeuerwehr Kirchweiler nun gut ausgestattet. "Ich hoffe, dass das neue Haus ein Anreiz für die Jugendlichen ist und wir sie bei der Stange halten können", sagt Wehrführer Godefroid.

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