Bereits 1995 sei der Plan gefasst worden, ein Ortsfamilienbuch (siehe Hintergrund) für die Pfarrei Retterath - dazu gehören auch Arbach, Bereborn, Kolverath, Lirstal, Mannebach und Oberelz - zu erstellen. Nun ist es fertig. Das als Arbeitsmittel für private Nachforschungen konzipierte Werk hat 700 Din-A-4-Seiten, umfasst den Zeitraum von 1734 bis 1899, beginnt bei Abeler, Jakob, und listet, bis das Buch mit Zwickert, Friedrich endet, über 2900 Familien auf, die im erfassten Zeitraum in der Pfarrei Retterath gelebt haben. Bei der Vorstellung gab Tonner einen unterhaltsamen Einblick in die Erstellung ("wie ein Puzzle") sowie den Aufbau und die Handhabung des Ortsfamilienbuchs, das im Wesentlichen auf den Eintragungen in den Kirchenbüchern basiert. "Und die sind handgeschrieben und in Latein", erläuterte Tonner. Der 52-jährige Konrektor an der Grund- und Regionalen Schule Kelberg stammt aus Bekond. Er habe das Interesse an der Familienforschung wohl von seinem Großvater geerbt, sagte er im Gespräch mit dem TV. Seit mehr als zwei Jahrzehnten beschäftige er sich mit Familienbüchern. Nun erscheine erstmals eines in gedruckter Form - "eine Premiere!"Bemerkenswerte Beobachtungen

Tonner spannte den Bogen von der Beschlagnahmung der Kirchenbücher in der Franzosenzeit über die Einführung der Standesamtsregister bis zu der Auswanderungswelle nach Amerika. Er gab Beispiele von bemerkenswerten Beobachtungen, etwa dass bis Ende des 19. Jahrhunderts fast alle Kinder den Vornamen ihrer Taufpaten erhielten, oder dass die unterschiedlichen Schreibweisen von Familiennamen auf das beliebige Vorgehen der Eintragenden zurückzuführen sind. Das "Ortsfamilienbuch Retterath" kostet 44 Euro und ist zu beziehen bei Peter Bauer, Hauptstraße 11, 56769 Mannebach, Telefon 02657/940029, E-Mail: P.Bauer-Mannebach@t-online.de.