Von Backes, Krusten und heißen Steinen

GEROLSTEIN. Tolle Qualität aus Eifeler Backstuben: Sieben Bäckermeister aus der Region haben 60 Brot- und 19 Brötchen-Sorten prüfen lassen. Bei dieser so genannten Brotprüfung waren auch Grundschüler mit ihrer Klassenlehrerin sowie eine Ernährungsberaterin anwesend.

"Um den Vitamin B 1-Gehalt eines Vollkornbrötchens zu kriegen, müsstet ihr zehn weiße Brötchen essen", erklärte Karin Pinn, AOK-Ernährungsberaterin, den 80 Schülern der Gerolsteiner Grundschule Waldstraße. "Ich esse sowieso lieber Brot als Brötchen", entgegnete Philipp Meyers aus der Klasse 3c. Sein Klassenkamerad Fabian Schröder ergänzte: "Ja, Roggenmischbrot mit Marmelade drauf." Die Schüler lieferten der Ernährungsberaterin jede Menge Vorlagen. Pinn erklärte: "Brot ist das Lebensmittel, an dem wir uns satt essen sollten." Als "gesundes Verhältnis" bezeichnete sie die Relation: doppelt so viel Brot wie Belag. Außerdem sollte auf den Vollkornanteil geachtet werden.Nur frisches Korn sorgt für das nötige Aroma

Dafür sorgten die teilnehmenden Bäckereien bei der Brotprüfung in der Gerolsteiner Rondellpassage ebenso wie für Vielfältigkeit. Ingo Hansen, Geselle in der Birresborner Bäckerei Blasius, legte Prüfer Karl-Ernst Schmalz Dinkelvollkorn-Brötchen und Kylltalbrot auf den Tisch. Er sagte: "Das Kylltalbrot ist ein Roggenbrot, das mit Quark gebacken wird. Damit das Brot richtig gut wird, muss der Quark trocken sein." Leo Emondts, Bäcker aus Kerpen, hatte ein neues Bio-Vollkorn-Brot kreiert. Der Vollkornbäcker erklärte: "Das Korn mahlen wir ganz frisch, denn nur so können die Aromen erhalten werden, und das Brot bekommt den nussartigen Charakter." Demeter-Bäcker Josef Utters setzt beim Backen auf eine traditionelle Methode. Er hat einen gemauerten Holzofen in der Backstube stehen. Utters berichtete den Grundschülern: "Das funktioniert wie der Backes, der noch in vielen Dörfern steht. Mit einem Holzfeuer werden die Steine erhitzt. Die Glut wird dann aus dem Ofen geholt, und die Brotlaibe werden dann auf den heißen Steinen gebacken." Qualitätsprüfer Schmalz zeigte den Kindern, woran ein gutes Brot zu erkennen ist. Er schnitt die Brotlaibe durch, testete die Kruste, drückte und roch am Brot. Den Grundschülern machte es sichtlich Spaß, ihm dabei über die Schulter zu sehen. Und die Kostproben, die Ernährungsberaterin Pinn mit selbst gemachter Nuss-Nougat-Creme und Frühlingsquark anbot, ließen sich die Kinder schmecken. Teilnehmende Firmen bei der Brotprüfung in Gerolstein waren Bäckerei Laubach aus Balesfeld, Clemens aus Pelm, Kees und Utters aus Dockweiler, Emondts aus Kerpen sowie Blasius und Bernard aus Birresborn.

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