Von Koblenz bis Darscheid im Einsatz
KAISERSESCH/DAUN. Seit drei Jahrzehnten sind die Kaisersescher Beamten auf der Eifel-Autobahn bis in den Kreis Daun unterwegs. 58 Kilometer umfasst ihr Zuständigkeitsbereich.
Im Mai 1973 zog die Autobahnpolizei ins leerstehende Gebäude in der Kaisersescher Bahnhofstraße ein. Unter der Leitung des Ersten Hauptkommissars Rudolf Lenz sind dort rund 30 Beamte schichtweise im Einsatz - mittlerweile keine Männerdomäne mehr: Eine uniformierte Polizistin schiebt unter anderem ebenso dort ihren Dienst wie zwei Verwaltungsangestellte. 30 Jahre Autobahnpolizei - das ist nicht nur für die Beamten, sondern auch für die Bürger ein Grund zum Feiern. Am Samstag, 17. Mai, erwartet diese zwischen 11 Uhr und 18 Uhr ein umfangreiches und spannendes Programm. Im ehemaligen Forstamt hatten zuvor vier Gendarmen ihre Amtsgeschäfte verrichtet. Ein gewöhnungsbedürftiges Dasein: Ihr Zuständigkeitsbereich - die 17 Dörfer der heutigen Verbandsgemeinde Kaisersesch - mussten von den Beamten teilweise zu Fuß betreut werden. Stand gar ein privates Rad zur Hand, gab es drei Mark pauschal extra. Die Beamten wohnten im Dienstgebäude und waren somit Tag und Nacht erreichbar. Den erforderlichen Telefondienst mussten bei Abwesenheit der Beamten selbstverständlich deren Ehefrauen übernehmen. 1969 endete die beschauliche Zeit des "Dorfsheriffs". Mittlerweile müssen die Beamten der Autobahnpolizei auf der Eifelautobahn einen langen Streckenabschnitt betreuen: die A 48 vom Autobahnkreuz Koblenz bis zur Anschlussstelle Mehren sowie die A 1 zwischen dem Autobahndreieck Vulkaneifel und der Anschlussstelle Darscheid. Das entspricht einer einfachen Entfernung von 58 Kilometern, seit 1. April zwölf Kilometer mehr. Wenn im Schnitt 32 000 Fahrzeuge über die Eifelautobahn düsen, haben die Beamten alle Hände voll zu tun. Das liegt auch daran, dass die Streckenführung sich der natürlichen Topographie anpasst, Steigungen und abschüssige Strecken sich abwechseln. Hinzu kommen sehr kurvenreiche Abschnitte, wie im Bereich Polch und zwischen Laubach und Ulmen. Und verschiedene Wetterlagen. "Im Winter haben wir auf einer Fahrtstrecke von vielleicht 30 Minuten mitunter drei verschiedene Wetterlagen", erläutert Rudolf Lenz. "In Laubach herrscht dann zum Beispiel tiefster Winter, im Bereich Ochtendung ist Glatteis und am Autobahnkreuz Koblenz taucht plötzlich Nebel auf", beschreibt er die Tücken der Eifelautobahn. Erfreuliches sagt die Unfallbilanz aus: Die Quote sank um 21 Prozent im vergangenen Jahr auf insgesamt 373 Unfälle. Erneut gab es einen Toten zu beklagen, die Zahl der Schwerverletzten (17) lag über dem Stand von 2001 (13). Bei drei Unfällen war Alkohol im Spiel; die 28 Fälle, in denen Fahrer unter Drogen- oder Alkoholeinfluss standen, wurden bei Verkehrskontrollen festgestellt. Die "Rekordmarke" in Sachen Alkohol lag bei 2,81 Promille. Die Radar- oder Laser-Falle schnappte insgesamt 3413 Mal zu, wenn das Tempolimit nicht eingehalten wurde. Verfolgt von der Autobahnpolizei werden auch Straftäter. So ging auf der A48 im vergangenen Sommer ein Mörder ins Netz. Auch drei Diebe wurden kürzlich dingfest gemacht.