Von der Kreisklasse plötzlich in die Bundesliga

NÜRBURGRING. Rund 8000 Teilnehmer erwarten die Organisatoren des neu ins Leben gerufenen Sport-Spektakels "24-Stunden-Rad-am-Ring". Auf und am Nürburgring wird am 23. und 24. August ein Programm für Rennradfahrer, Skater und Mountainbiker geboten.

Sich einmal wie der legendäre Rudi Altig fühlen, ohne die steilen Berge der Tour de France bewältigen zu müssen - diese Chance haben die Teilnehmer des "24-Stunden-Rad-am-Ring"-Events am 23. und 24. August. Dann können sie auf der Nordschleife des Nürburgrings ihre Kondition testen, dort, wo Sprint-As Altig 1966 seinen Straßen-Weltmeistertitel erstrampelte.Unabhängiger vom Motorsport

Die neu ins Leben gerufene Veranstaltung ersetzt den Bike-Erlebnistag, der im vergangenen Jahr zum dritten Mal auf die Beine gestellt wurde. Ursprünglich war auch vorgesehen, eine vierte Auflage in diesem Jahr zu organisieren, erklärt Willi Schüller vom veranstaltenden Radsportclub (RC) Herschbroich. Parallel jedoch machte sich zuletzt eine Veranstaltungsgemeinschaft am Nürburgring Gedanken über Breitensportveranstaltungen, um künftig unabhängiger vom Motorsport zu werden. Auch sie kam auf den Radsport. "Wir wurden gefragt, ob wir unseren Bike-Erlebnistag integrieren wollen", sagt Schüller. Gesagt, getan, denn es hätte für Schüller keinen Sinn gemacht, Anfang August den Erlebnistag und Ende August das 24-Stunden-Ereignis anzubieten. Die sportliche Leitung und damit Hauptarbeit in der Organisation übernahm der RC Herschbroich nach dem Tod eines Mitglieds der Veranstaltungsgemeinschaft. Eine Arbeit, die viel Zeit kostet und die Kapazitäts-Grenzen des Vereins ausreizt. Deshalb wurde auch die ursprünglich für drei Tage vorgesehen Veranstaltung auf zwei abgespeckt. Dennoch ist das 24-Stunden-Ereignis umfangreicher und größer als der Erlebnistag. "Sie kommen aus der dritten Kreisklasse und spielen plötzlich Bundesliga", umschreibt Schüller, was auf ihn und sein 20-köpfiges Organisationsteam Mitte April zukam. Erfahrung und Kontakte fehlten. Zuletzt investierte Schüller sechs Stunden pro Tag in Telefonate, Sponsorensuche oder die Organisation der Zeitmessung. Mit im Boot sitzen noch die Nürburgring GmbH und die Wige Media AG.Wirtschaftlicher Impuls für die Region

Bis dato liegen 1000 Voranmeldungen vor, die Organisatoren rechnen "vorsichtig" mit insgesamt etwa 5000 Skatern und 3000 Radfahrern. Zum Bike-Erlebnistag 2002 kamen 1500 Radler. Ministerpräsident Kurt Beck, Schirmherr der Veranstaltung, erhofft sich "einen wichtigen sportlichen, touristischen und damit auch wirtschaftlichen Impuls für die Nürburgring-Region." Die Patenschaft der Mountainbike-Strecke übernimmt Profifahrerin Hedda zu Putlitz, unter anderem im vergangenen Jahr Siegerin des Vulkan-Bike-Marathons in Daun.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort