Von einer auf die andere Straßenseite

KELBERG. (HG) Bereits Anfang vergangenen Jahres war klar, dass Thomas Theisen die Kelberger Postagentur in seinem Geschäft in der Dauner Straße 12 nicht mehr weiterführen wird. Nun ist es sicher: Für die Bürger wird sich nur die Straßenseite ändern, denn die neue Postagentur wird gegenüber im Gebäude der Dauner Straße 17 beheimatet sein.

Die Post baut zwar weiterhin viele ihrer zurzeit noch 13 000 Agenturen in Deutschland ab; doch zumindest für Kelberg steht fest, dass es zumindest für die nächsten fünf Jahre eine neue Agentur geben wird. Hintergrund des Wechsels: Thomas Theisen, der in seinem Geschäft in der Dauner Straße 12 die Postagentur mehrere Jahre betrieb, hatte Anfang vergangenen Jahres dem neuen Vertrag, den ihm die Deutsche Post vorlegte und der andere Konditionen vorsah, nicht zugestimmt und ihn gekündigt. Grund dafür war für ihn eine Verschlechterung der Bedingungen, die für Theisen eine Minderung seiner Erträge um ein Drittel bedeutet hätte.Viele Interessenten wollten die Agentur

Mehrere Interessenten bewarben sich daraufhin bei der Deutschen Post um die Agentur, wie Stefan Heß von der Deutschen Post in Frankfurt auf Anfrage des TV berichtet: "Es wird für die Kunden einen nahtlosen Übergang geben. Wir haben in der Regel für die Postagenturen mehrere potenzielle Bewerber und haben auch in Kelberg mit mehreren möglichen Partnern gesprochen. Letztlich haben wir uns für Peter Stetten entschieden." Entscheidend für die Vergabe seien mehrere Faktoren. Stefan Heß: "Es ist immer ein ganzes Paket. Der Bewerber muss einen guten Leumund haben, eine gute finanzielle Grundlage muss vorliegen, die Lage der Postagentur muss zentral sein und gut zu erreichen sein, die Räumlichkeiten müssen für die Postmodule passen, der Bewerber muss ein kaufmännisches Basis-Know-How haben, und wir müssen eine langfristige Perspektive sehen, denn es soll ja eine lange Kooperation werden." Fünf Jahre läuft der fast 40-seitige Standardvertrag, den die beiden Partner unterschrieben haben und der genau die Vergütung regelt. "Es sind heute andere Verträge als früher, weil sich die Dienstleistungen und das Produkt-Spektrum geändert haben. Die Struktur ist aber die selbe", erklärt Postsprecher Heß. Geändert haben sich besonders die Produkte, für die eine Provision gezahlt wird. Heß: "Der Verdienst unserer Partner ist davon abhängig, wie sie sich vertrieblich dort engagieren, wo eine Provision gezahlt wird." Für Peter Stetten, der seit 1996 als Raumausstatter selbstständig ist, beginnt jetzt die heiße Phase. In seiner Wohnung, von wo er auch seine Firma betrieb, herrscht Aufbruchstimmung. Am 27. Februar beginnt der Umzug in die Dauner Straße 17, wo er im Untergeschoss des Gebäudes von Luise Hens für zunächst drei Jahre mit Verlängerungsmöglichkeit rund 90 Quadratmeter gemietet hat. Dorthin will er mit seiner Firma umziehen, und planmäßig am 1. März die neue Postagentur eröffnen. Für die Kunden bedeutet der Post-Wechsel also nur den Wechsel der Straßenseite. Im April 2003 hatte sich Stetten für die Agentur beworben, und im November wurde der Vertrag mit der Deutschen Post unterschrieben. Stettens Gründe für den Betrieb einer Postagentur sind ganz einfach: "Mein Hintergedanke ist, dass ich so jeden Tag 50 bis 100 potenzielle Kunden im Geschäft habe." Das Postgeschäft werden in erster Linie seine Frau, die früher Briefzustellerin war, und eine zum 1. März angestellte Teilzeitkraft betreiben, obwohl auch Peter Stetten und eine weitere Angestellte für eine Woche in Hamburg und Köln einen Lehrgang der Deutschen Post besuchen. Hier werden sie in Theorie und Praxis unterrichtet. Hilfe bekommen sie aber auch später noch von einem Postagentur-Betreuer, der ihnen zur Seite steht.

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