Vorbereitet auf eine wichtige Entscheidung

DAUN. (bb) Alle 80 Neuntklässler der Hauptschule Daun haben an einem dreitägigen Berufsorientierungs-Camp in Trier teilgenommen. Weil die Bilanz bei Schülern und Lehrern durchweg positiv ausfällt, soll die Veranstaltung zur festen Einrichtung im Rahmen der Berufswahlfindung der Schule werden.

Michael Junk aus Daun will Förster werden. Auf das Vorstellungsgespräch fühlt er sich durch die Teilnahme am Berufsorientierungs-Camp gut vorbereitet, denn er hat es mit Lothar Blum, dem Ausbildungsleiter einer Dauner Firma, geprobt. "Ich fand das Gespräch und die anschließende Auswertung sehr gut und informativ. Ich wurde auf Fehler aufmerksam gemacht, und jetzt fühle ich mich sicherer, wenn ich so ein Gespräch in echt führen muss", sagt Michael und ergänzt: "Die Betriebserkundung im Kaufhof war auch super."Wiederholung der gelungenen Premiere

Das Vorstellungsgespräch und die Betriebserkundung sind zwei von fünf Bausteinen des Berufsorientierungs-Camps, das die Hauptschule Daun konzipiert hat und nach der gelungenen Premiere im vorigen Jahr nun zum zweiten Mal in Trier organisierte. Auch Michaels Klassenkamerad Julius Maas aus Schalkenmehren ist begeistert. Sein Gegenüber beim simulierten Vorstellungsgespräch war Klaus Mohr vom Jagdbombergeschwader 33 in Büchel. Julius erinnert sich: "Ich war furchtbar aufgeregt, doch Herr Mohr war sehr freundlich zu mir, und da bin ich gleich lockerer geworden. Vor allem, weil wir uns zuerst über mein Hobby, das Segelfliegen, unterhalten haben." Auf Mohrs Frage, warum er Glockengießer werden wolle, hatte der Sohn einer Glockengießermeisterin geantwortet: "Weil ich mit diesem Beruf groß geworden bin." Marina Schober aus Daun-Steinborn interessiert sich für einen sozialpädagogischen Beruf. Ihr Gesprächspartner war Alfred Bauer von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Daun. "Er sagte, dass ich im Vorstellungsgespräch gut reagiert hätte und dass ich so weiter machen soll", erzählt sie. Bei der Betriebserkundung in einem Trierer Hotel hatte Marina noch eine andere wichtige Erfahrung gemacht: "Ein Beruf im Hotelfach, das ist nichts für mich!" Und Linda Johann aus Darscheid schwört vor allen Dingen auf die guten Tipps, die ihr Thorsten Jacobs von der AOK Daun beim Vorstellungsgespräch gegeben habe. Pluspunkt für die Schülerin mit dem Wunschberuf Kinderkrankenschwester war, dass sie sich auf ihr Praktikum auf einer Kinderstation berufen konnte. Die drei neunten Klassen waren nacheinander in Begleitung ihrer Klassenlehrer zu dem dreitägigen Berufsorientierungs-Camp ins "Haus der Begegnung" nach Trier gefahren. Christel Lorse hatte die Veranstaltungen als Fachlehrerin für Arbeitslehre organisiert. Neben dem Vorstellungsgespräch und der Betriebserkundung hatten die Teamfindung, die Bewerbungsmappe und ein zentraler Eignungstest bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) auf dem Plan gestanden. Lobenswert sei, dass sich für die Vorstellungsgespräche mit Alfred Bauer, Lothar Blum, Irene Mabrouk, Martin Kucher, Klaus Mohr und Thorsten Jacobs erfahrene Ausbildungs- und Personalleiter aus der Region Daun zur Verfügung gestellt hätten, betont Christel Lorse. Und Klassenlehrer Reinhard Haas zeigt sich im Nachhinein noch besonders beeindruckt von der Vielzahl der Aufgaben, die beim IHK-Eignungstest in äußerst knapp bemessener Zeit zu lösen waren: "Wir Lehrer lassen unseren Schülern weitaus mehr Zeit, aber hier lief die Uhr unbarmherzig".

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