Vorgeschmack auf Sinnes-Erfahrungen

Nachdem die Finanzierung steht, soll in Immerath zügig mit der Einrichtung des "Parcours der Sinne" begonnen werden. Knapp 75 000 Euro werden in das Vorhaben investiert.

 Viel Platz im und um das Dorf für den „Parcours der Sinne“: In Immerath werden Stationen wie die Balancierscheibe (links), der Summstein (Mitte) und ein Barfußpfad entstehen. TV-Foto: Stephan Sartoris/Fotos (3): privat

Viel Platz im und um das Dorf für den „Parcours der Sinne“: In Immerath werden Stationen wie die Balancierscheibe (links), der Summstein (Mitte) und ein Barfußpfad entstehen. TV-Foto: Stephan Sartoris/Fotos (3): privat

Immerath. Das kleine Dorf, bekannt durch Schulmuseum, Backfest und Maar, bekommt eine neue Attraktion: den so genannten "Parcours der Sinne". Bis der endgültige positive Bescheid vorlag, mussten der Immerather Ortsbürgermeister Rudi Müller-Keßeler und der "Ideengeber", der im Maardorf wohnende, aus Köln stammende Unternehmensberaters Ekkehard Nau, einen langen Atem beweisen. Es sei ein "langwieriges Geschäft" gewesen, berichtet Müller-Keßeler, bis das Vorhaben gesichert worden sei. Gut vier Jahre hat es von der Idee bis zur gesicherten Finanzierung gedauert, zwischenzeitlich waren einige Hürden zu nehmen: So mussten der Gemeinderat überzeugt werden und Bedenken der Kommunalaufsicht ausgeräumt werden. Ein Befürworter der ersten Stunde sei der Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Daun, Werner Klöckner, gewesen, der "uns jederzeit stark unterstützt hat", lobt der Ortsbürgermeister. Rund 74 000 Euro wird die Einrichtung kosten. Gefördert wird das Vorhaben von der Europäischen Union, dem Land, der Verbandsgemeinde Daun und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises. Für die Gemeinde bleibt ein "überschaubarer Anteil" (Müller-Keßeler) von knapp 6000 Euro. "Echter Farbtupfer für die Gemeinde"

Die Idee stammt von Unternehmensberaters Nau. Der Ansatz: Der "Parcours der Sinne" soll als erlebnispädagogisches und touristisches Angebot den Besuchern das Fühlen, Hören, Riechen, Tasten und Sehen wieder näher bringen. Rund ums Dorf soll - frei und kostenlos zugänglich - das einzige umfassende Erfahrungsfeld landesweit entstehen. Die fünf vergleichbaren Projekte in anderen Regionen Deutschlands sind nur gegen Eintritt oder auf Ausstellungen zu erleben. Nau ist überzeugt: "Der Parcours wird ein echter Farbtupfer und ein Alleinstellungsmerkmal für die Gemeinde und die gesamte Fremdenverkehrs-Großregion Daun werden." Nau stellt klar, dass es sich beim geplanten Parcours nicht ausschließlich um die bereits bekannten Barfußpfade handelt, sondern viel mehr geboten wird. 15 feste Stationen wird es auf dem rund drei Kilometer langen Parcours geben, von der Balancierscheibe über die Tastgalerie bis zum Röhrenhören. "Nach unserem derzeitigen Zeitplan soll alles bis Frühjahr 2008 fertig sein", hofft Müller-Keßeler. "In der Theorie ist es schwer erklärbar, was wir vorhaben, deshalb haben wir uns entschlossen, einen Informationstag anzubieten", verkündet der Ortsbürgermeister. Der Info-Tag startet am Samstag, 19. Mai, 14 Uhr, am Jugendgästehaus der Gemeinde. Eingeladen sind die Immerather Bürger, Lehrer von den Schulen in Daun und Gillenfeld, Vertreter von Politik und Verwaltung und alle Interessierten aus der Region. Eigens für diesen Tag wird ein Beispiel-Parcours aufgebaut, auf dem auch einige Wettbewerbe stattfinden werden.

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