Vorsicht: Erneut betrügerische Telefonate

Wittlich · Wittlich (red) Im Bereich Wittlich ist es in den vergangenen Tagen erneut zu betrügerischen Anrufen von angeblichen Microsoft-Support-Mitarbeitern gekommen. Darüber informiert die Polizei.


Im ersten Fall habe der Anrufer Englisch gesprochen und sich als Mitarbeiter von Microsoft vorgestellt. Der Mann habe mitgeteilt, dass man festgestellt habe, dass der Computer des Angerufenen gehackt worden sei. Entsprechende Signale habe man bei Microsoft festgestellt. Der Angerufene wurde aufgefordert, seinen Rechner hochzufahren. Anschließend lud er per Anweisung eine Fernwartungssoftware herunter. Über diese konnte der Anrufer nun auf den Rechner zugreifen und er zeigte dem Angerufenen durch Eingabe verschiedener Befehle angebliche Viren auf seinem PC. Durch Installation eines entsprechenden Programms von Microsoft würden sämtliche Viren gelöscht und sein PC vor weiteren Angriffen aus dem Internet geschützt.
Schließlich willigte der Angerufene ein, das Programm zu kaufen. Da Online-Zahlung vereinbart wurde, wurde die Internetseite der Bank geöffnet, und der Geschädigte loggte sich ein. Zur Zahlung des vereinbarten Betrags generierte er eine elektronische TAN, die er eintrug. Ihm wurde vorgetäuscht, die Überweisung sei nicht ausgeführt worden und so wurde er mehrmals dazu gebracht, neue TANs zu generieren. Letztlich wurde das Telefonat beendet und der PC heruntergefahren. Am Abend stellte der Geschädigte beim erneuten Aufrufen des Online-Portals seiner Bank fest, dass von seinem Konto mehrfach Verfügungen ins Ausland ausgelöst worden waren. Der Schaden: fast 900 Euro.
Im zweiten Fall stellte ein anderer Mann nach dem Hochfahren seines Rechners ein Schadprogramm auf seinem PC fest. Verschiede Fenster hatten sich geöffnet und er wurde aufgefordert, eine 0800er-Nummer anzurufen. Dort meldete sich ein angeblicher Mitarbeiter von Microsoft, der gebrochen Deutsch sprach. Auch dieser lotste den Geschädigten an seinem PC und forderte für die Löschung der angeblichen Viren und die Installation eines Programms zum Schutz vor Schadsoftware für ein Jahr einen Betrag von mehr als 350 Euro. Da der Geschädigte kein Online-Banking nutzt, begab er sich zur Bank und überwies den Betrag auf ein ausländisches Konto. Später merkte er, dass er betrogen wurde und rief seine Bank an. Die Überweisung konnte gestoppt werden.

Die Polizei rät: Brechen Sie Gespräche am Telefon, die ihnen nicht ganz geheuer sind, am besten sofort ab. PC-Nutzer sollten niemals Software herunterladen, bei der sie nicht sicher sind, woher sie stammt, oder Dritten Zugang zu ihrem Computer gewähren. Opfer einer solchen Betrugsmasche sollten zuallererst ihren PC vom Internet trennen und alle relevanten Passwörter (E-Mail, Online-Banking, Online-Shops) ändern.
Sie können den Vorfall außerdem an Microsoft melden, das Beschwerdeformular der Verbraucherzentrale ausfüllen und sich direkt an diese wenden.

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