Vorstandsposten wird vorerst nicht besetzt

Nach dem Ausscheiden Hubert Böffgens aus dem Vorstand der Kreissparkasse (KSK) Vulkaneifel wird sein Posten vorerst - laut Landrat Heinz Onnertz mit Blick auf die laufenden Gespräche über eine mögliche Fusion mit der KSK Bitburg-Prüm - nicht neu besetzt.

 Gespaltener Vorstand: Ein solches Bild mit Dieter Grau (links) und Hubert Böffgen als Duo an der Spitze der KSK wird es nicht mehr geben.TV-Foto: Archiv/Stephan Sartoris; Montage: Birgit Keiser

Gespaltener Vorstand: Ein solches Bild mit Dieter Grau (links) und Hubert Böffgen als Duo an der Spitze der KSK wird es nicht mehr geben.TV-Foto: Archiv/Stephan Sartoris; Montage: Birgit Keiser

Daun/Gerolstein. "Wir laden Sie recht herzlich ins Forum Daun zu unserem Auslandsforum am Donnerstag, 13. März, ein. Wir freuen uns auf Sie!" Unterschrieben ist diese Einladung der Kreissparkasse (KSK) Vulkaneifel von den Bankvorständen Dieter Grau und Hubert Böffgen. Allerdings wird sich am 13. März Grau allein auf die Veranstaltungsgäste freuen müssen, denn sein Kollege ist zwischenzeitlich von Bord gegangen.Was ist passiert zwischen der Drucklegung der Einladung und dem Abgang Böffgens? Die offizielle Erklärung der KSK bringt keinerlei Aufschluss. "KSK-Vorstandsmitglied Hubert Böffgen ist zum 1. März 2008 in den Ruhestand getreten" heißt es darin lapidar. Ansonsten ist noch zu erfahren, dass der 59-Jährige 45 Jahre lang für die Sparkassenorganisation erfolgreich tätig war, die überwiegende Zeit - bis auf einige Jahre in Thüringen - bei der heimischen KSK.

Böffgen, dessen Vertrag als Vorstandsmitglied Ende des Jahres ausgelaufen wäre, wollte sich auf Anfrage des Trierischen Volksfreunds nicht zu seinem Abschied von der KSK äußern. Nach TV-Informationen dürfte ausschlaggebend gewesen sein, dass das Verhältnis zwischen den beiden Vorstandsmitgliedern schon seit geraumer Zeit - und weit bevor eine mögliche Fusion der Sparkassen ein Thema war - zerrüttet und eine weitere Zusammenarbeit wohl für beide nicht mehr vorstellbar war. Spekulationen, dass sein Abgang etwas mit den laufenden Gesprächen über einen möglichen Zusammenschluss der KSK Vulkaneifel und der KSK Bitburg-Prüm zu tun habe, hatte auch der Dauner Verwaltungsratsvorsitzende, Landrat Heinz Onnertz, bereits widersprochen (der TV berichtete).

Und doch spielen die Zusammenschluss-Pläne eine Rolle, denn der Posten von Böffgen wird mit Blick auf die Fusionsgespräche vorerst nicht besetzt. "Grundsätzlich sind wir bestrebt, den Vorstand so schnell wie möglich wieder zu komplettieren, dies wird aber nicht vor Abschluss der derzeit laufenden Gespräche geschehen", erklärte Onnertz. Aus seiner persönlichen Meinung zu einer möglichen Fusion macht der Landrat keinen Hehl: "Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass ein Zusammenschluss weder für den Kreis noch für die KSK Vulkaneifel gut wäre."

Meinung

Schlecht beraten

Wenn mitten in Gesprächen über eine mögliche Fusion der Sparkassen ein Dauner Vorstandsmitglied von Bord geht, brodelt es gewaltig in der Gerüchteküche: Wird da schon "Flurbereinigung" für einen Zusammenschluss betrieben? Ist die Fusion schon beschlossene Sache? Aber statt den Spekulationen entgegen zu treten, werden sie durch die Informationspolitik der KSK noch angeheizt. Denn von Information kann in diesem Fall nicht die Rede sein. Kein Wunder, dass nun wild spekuliert wird. Wenn es denn, wie von Heinz Onnertz bekräftigt, nichts mit der Fusion zu tun hat, was war dann ausschlaggebend? Selbst eine Begründung, dass Böffgen "aus persönlichen Gründen" seinen Abschied genommen habe, wäre besser gewesen als das, was nun verkündet wurde. Mit dieser Art der "Informationspolitik" war die KSK schlecht beraten, hat sie doch mehr Fragen aufgeworfen als Antworten geliefert. s.sartoris@volksfreund.de

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