Daun/Gillenfeld. "Ich bin richtig gespannt, was da läuft", sagt Ann-Christin Theuwis und meint damit den Rheinland-Pfalz-Tag, der an diesem Wochenende im rheinhessischen Alzey stattfindet. Die 19-Jährige aus Gillenfeld wird dort nicht als "einfache" Besucherin sein, sondern als Repräsentantin: Als Viezkönigin vertritt sie den Kreis Vulkaneifel und die Ferienregion rund um das Pulvermaar.
Eine spannende Zeit, die sie da vor sich hat: erst der Auftritt in Alzey, kurz darauf steht für die Auszubildende im Maler- und Lackierer-Handwerk die Gesellenprüfung an.
Eine ganz große Bühne hat sie am Sonntag beim traditionellen Festumzug, der in diesem Jahr 115 Nummern umfasst. Als Viezkönigin hat sie es gut: Sie hat einen Thron und wird gefahren, begleitet von der 14-köpfigen Keltengruppe aus Gillenfeld. Die vertritt den Kreis schon zum vierten Mal: "Wir finden das total super", sagt Leo Lenerz, der die Truppe ins Leben gerufen hat. "2012 waren wir zum ersten Mal dabei. Es hat praktisch nur geregnet, aber als wir wieder zuhause waren, waren wir einig: Es war ein so tolles Erlebnis, da wollen wir noch mal mitmachen." Die Gillenfelder schicken nicht nur Viezkönigin und Kelten zum Rheinland-Pfalz-Tag, sondern auch den Pulvermaarbier-Wagen, der seinen ersten Einsatz beim (nachgeholten) Fastnachtsumzug hatte.
Große Feier im September

Dessen Bau hat einen speziellen Hintergrund: Das Bier ist eigens für die 1000-Jahr-Feier der Gemeinde gebraut worden. Und um für dieses besondere Getränk zu werben, entstand der Pulvermaarbier-Wagen.
Er kommt mehrfach genutzt: Sein wichtigster Einsatz ist am Wochenende 10. und 11. September, wenn in Gillenfeld die erste urkundliche Erwähnung groß gefeiert wird.
Die Vulkaneifel-Delegation ist also fest in Gillenfelder Hand, wobei sich Leo Lenerz darüber freuen würde, wenn künftig auch andere Gruppen aus dem Kreis mitmachen würden: "Wir können das jedenfalls nur empfehlen: Es ist ein echtes Erlebnis und macht richtig Spaß."
Allerdings gestaltet es sich seit einiger Zeit schwierig, Gruppen zu finden, die mit zum Landesfest wollen. Vor Jahren habe das Land noch einen großen Teil der Kosten übernommen und der Kreis auch noch etwas zugeschossen, erklärt Verena Bernardy, Pressesprecherin der Kreisverwaltung Vulkaneifel.
Aber das ist längst vorbei: Die für die Organisation zuständige rheinland-pfälzische Staatskanzlei hat ihre finanzielle Unterstützung deutlich zurückgefahren, und der Kreis ist bekanntlich chronisch klamm. "Vor diesem Hintergrund müsste so mancher interessierte Verein noch Geld mitbringen, wenn er am Rheinland-Pfalz-Tag teilnehmen wollte", sagt Verena Bernardy. Umso mehr sei es erfreulich, dass sich die Gillenfelder bereit erklärt hätten, den Kreis in Alzey zu vertreten. sts