Wärme, Wind und Wetterschäden

Sturmtief Emma und der Klimawandel waren die großen Themen der Jahreshauptversammlung des Waldbauvereins Daun, die den positiven Geschäftsbericht von 2007 einrahmten.

Daun. (red) Über ein positives Geschäftsjahr 2007 des Waldbauvereins Daun konnte auf der Jahreshauptversammlung in Dreis-Brück berichtet werden. Zu Beginn forderte der Vorsitzende Jürgen Schmitz-Hillebrecht, die Folgen des Klimawandels für die Holzwirtschaft zu beachten. Geschäftsführer Josef Braun stellte Einnahmen in Höhe von 44 500 Euro und Ausgaben von 41 750 Euro gegenüber. Im Jahr 2007 kamen 64 neue Mitglieder hinzu: Es seien mittlerweile etwa 1500 Waldbesitzer im Waldbauverein organisiert, die eine Fläche von 3500 ha besitzen. Braun wies jedoch auf die enorme Zahl der übrigen Waldbesitzer hin, die unzureichend von der Forstverwaltung betreut würden. "Der Waldbauverein vertritt die Privatwaldbesitzer, doch er hat weder die Mittel noch das Personal, die Mobilisation der gewaltigen Zahl an Waldbesitzern im Sinne der heutigen Holzmobilisation ,mobil' zu machen", sagte er und forderte, dass die Forstverwaltung weitere Privatwaldbetreuer engagiere. Im Kreis Vulkaneifel besitzen 11 600 Einwohner nur 7000 Hektar Wald. "Der Wald und die Energieressource Holz hat in den letzten Jahren durch den Klimawandel wieder an Wert gewonnen", berichtete Rudolf Schneichel, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. Er kam mit aktuellen Zahlen zu den Auswirkungen des Orkans "Emma" im Gepäck, der am 1. März über Deutschland wütete. "Die Folgen sind nicht so gravierend wie erwartet. Es sind etwa 400 000 Festmeter in Rheinland-Pfalz gefallen, das ist nur ein Fünftel des Holzes, dass Kyrill gefällt hat." Durch das Überangebot, welches durch das Windwurfholz entstanden ist, sei der Bedarf an Buche und Fichte momentan gedeckt. Aktueller hätte der Vortrag nicht gewählt werden können: Joachim Block von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd beleuchtete den Klimawandel als "eine große Herausforderung für die Forstwirtschaft." Zwar verlängere die Erwärmung des Klimas die Wachstumsperiode der Bäume, die jedoch durch neue Schädlinge sowie erhöhter Sommertrockenheits- und Brandgefahr einem größeren Risiko ausgesetzt seien. Er riet den Waldbesitzern zu Risikostreuung. "Setzten Sie auf mehrere Baumarten und legen Sie Mischwälder an." Die Buche gehöre zu den Gewinnern des Klimawandels, die im Wachstum profitiere. Ob die Waldbesitzer auf Baumarten anderer Klimazonen setzten sollten? "Ein Anbau nicht heimischer Arten ist ohne Langzeitversuche nicht zu empfehlen."

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