Warten auf das Halali

GEROLSTEIN. (vog) Noch sind die Ausschreibungen für die Verpachtungen zweier Eigenjagdbezirke nicht raus. Die Verwaltung wird es wahrscheinlich bis zum Beginn des neuen Jagdjahres am 1. April nicht schaffen, neue Pächter für die Reviere zu finden. Die Konsequenz: Verlust von Pachteinnahmen.

Für die Zeitverzögerung gibt es einige Gründe. Der wesentliche Knackpunkt ist die Arrondierung der Flächen. Besonders für den städtischen Eigenjagdbezirk mitten in der neu gegründeten Jagdgenossenschaft Büscheich/Michelbach gab es großen Klärungsbedarf (der TV berichtete). Außerdem musste die Spaltung der ehemaligen Gerolsteiner Jagdgenossenschaft in zwei Teile rechtlich abgesichert sein. Aus beiden Genossenschaften wurde eine fünfköpfige Arbeitsgruppe gebildet, die am 20. Januar ihren Vorschlag zur Arrondierung der Flächen vorlegt hat. Kämmerer Edgar Weis erklärt das weitere Prozedere: "Wir rechnen jeden Tag mit der Zustimmung der Unteren Jagdbehörde zu diesem Vorschlag, und dann muss noch die Jagdgenossenschaft Büscheich/Michelbach gefragt werden, bevor das offizielle Ausschreibungsverfahren eingeleitet werden kann." Das Konzept liege auf dem Tisch, und es bestehe Konsens. Ursprünglich sollte zum 1. April alles in trockenen Tüchern sein. "Das ist fast nicht mehr zu schaffen", meint Weis. Hohe Verluste von Pachteinnahmen durch die Zeitverzögerungen sieht er allerdings nicht. "Für die Abschlüsse der Pachtverträge sind wir nicht zwingend an das Jagdjahr gebunden. Das kann auch noch im Mai oder Juni über die Bühne gehen", erklärt er. Jagdpachten werden in der Regel für zwölf Jahre vergeben. Allerdings ist der Beginn des Jagdjahrs der übliche Zeitpunkt für Pächter, die an neuen oder anderen Revieren interessiert sind, sich umzuschauen. Seit Jahresbeginn stehen in den zwei renommiertesten Jagdzeitungen seitenweise Offerten. Auch etliche aus der Eifel. Die Jagdgenossenschaft Büscheich/Michelbach will ihr Areal vorerst nicht öffentlich ausschreiben, sondern zuerst mit den bisherigen beiden Pächtern, deren Familien teilweise seit 70 Jahren mit den Dörfern verbunden sind, verhandeln. Für diese Vorgehensweise sammelten Bürger der beiden Stadtteile vor der Spaltung der Jagdgenossenschaft Gerolstein Unterschriften. Oswald Weber, Ortsvorsteher von Büscheich sagt: "Auch wir warten auf das Okay der Unteren Jagdbehörde und die konstituierende Sitzung der Jagdgenossenschaft." Die Aufteilung der Flächen (städtischer Eigenjagdbezirk 237 Hektar und Genossenschaftsjagd 520 Hektar) ist von großer Bedeutung. Grund: Die Jagdgenossenschaft braucht mindestens 500 Hektar, um nach gesetzlichen Vorgaben zwei Reviere (Mindestgröße je 250 Hektar) bilden zu können. Der zweite städtische Eigenjagdbezirk für den noch die Ausschreibung aussteht, liegt "links der Kyll" und umfasst 395 Hektar.

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