Was der Dimmer im Schlafzimmer bewirkt

Selber hat er zwar noch keine, aber Guido Cantz hat anscheinend schon viel von lieben Kinderchen mitbekommen. Im Forum Daun präsentierte er sein Programm "Ich will ein Kind von dir". 360 Zuschauer wollten sich die Erkenntnisse des Comedian nicht entgehen lassen.

Daun. (HG) Für Freunde der Comedy ist Guido Cantz, bekannt mit seinem Werbeslogan "Porze gut", erste Wahl. Was da Mitte der neunziger Jahre auf kölschen Bühnen als "Mann für alle Fälle" im Karneval begann, ist heute eine Marke. Denn Cantz vermarktet sich selbst als fröhlicher "Jung aus Kölle" mit einem ordentlichen Schuss Humor und jugendlicher Unbekümmertheit. Er blödelt gerne und gut, kann gut Stimmen nachmachen, ist sozusagen ein Multitalent auf der Bühne, wo er sich inmitten der Fans sichtlich wohlfühlt.

Mitten im besten zeugungsfähigen Mannesalter hat er sich nun des Themas der lieben Kleinen angenommen und verkündet in seinem neuen Programm: "Ich will ein Kind von dir". Der smarte Porzer hat sich schlau gemacht, was gestresste Eltern so alles erleben, und das gibt jede Menge Stoff her für ein gutes Programm. Ob Babyphon, Kinderwagen, Schnuller, Rituale im Kindergarten oder Babygeschrei - Cantz hat zu allem etwas zu sagen, und genervte Eltern nicken insgeheim oft zustimmend dabei.

Doch beim Schlussverkauf in der Gebärmutter, was läuft da ab? Denn zuerst muss einmal das Kind gezeugt werden, "da fragen die Frauen heute nicht mehr, wie schnell dein Auto ist, Hauptsache deine Samenzellen sind schnell". Ergo, alle hier im Forum Daun waren Gewinner, "denn wir haben uns durchgesetzt".

Auch auf die Frage, wie es ein Junge oder Mädchen wird, weiß der Porzer Junge eine Antwort. Licht an, wird's ein Junge, Licht aus, wird's ein Mädchen. "Beim Westerwelle haben sie wohl einen Dimmer gehabt", stellt Guido schelmisch fest.

Und was macht der verantwortungsvolle Vater, sobald seine Spermien die Eizelle erblickt haben? Er rennt sofort zum Autohändler und kauft sich einen Van, um Kinderwagen, Windeln und Spielzeug unterzukriegen. Cantz verknüpft in seinem Programm alles, was nur irgendwie in Zusammenhang mit den lieben Kleinen zu bekommen ist. Das reichte von Reich-Ranicki bis Ikea, McDonald's, Jopi Heesters ("Was haben Knut und Jopi gemeinsam? Beide haben ihre Pfleger bekannt gemacht") bis zu Bankenkrise und der Fußball- WM. Seine Erkenntnis zum Thema Kinderkriegen nach über zwei Stunden? Kinderkriegen - das geht gar nicht mehr so einfach.

Erna Müller, dreifache Mutter aus Schutz, hat der smarte Junge auf der Bühne jedenfalls gefallen. "Er war sehr gut, noch besser als beim ersten Mal, wo ich ihn auf der Bühne gesehen habe. Man meint, er hat schon Kinder; und man erkennt im Programm vieles wieder."

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