"Was lange währt, wird endlich gut"

Nach einigen Irrungen und Wirrungen während der Bauphase ist es nun endlich geschafft: Die rund drei Millionen Euro teuere neue Kelberger Sporthalle ist mit einer Feier offiziell eingeweiht worden.

Kelberg. Von außen ist die neue Kelberger Sporthalle ein echter Hingucker, ganz anders als die sonst häufig zu sehenden Standard-Zweckbauten. Unmittelbar neben dem Schwimmbad und in der Nähe weiterer Sportanlagen gelegen, freuen sich vor allem die Schüler der Grund- und Regionalen Schule Kelberg und die örtlichen Vereine über das Mehrzweckgebäude. Im Innern wurde nach der Devise "Hell, freundlich, farbenfroh" geplant, zur Freude aller, die die Halle nun künftig nutzen können. Obwohl in weiten Teilen schon lange fertig, hat die neue Halle erst einen Härtetest hinter sich: den Ruanda-Tag des Landes Rheinland-Pfalz am 1. Juli vergangenen Jahres. Bewegte Geschichte

Denn das Gebäude hat - obwohl noch kaum genutzt - schon eine bewegte Geschichte hinter sich. Nach dem ersten Spatenstich im Mai 2004 liefen die Bauarbeiten ganz normal, bis nach Abschluss der Innenputzarbeiten festgestellt wurde, dass der Putz nicht die erforderliche Druckfestigkeit aufwies. Weitere Untersuchungen ergaben, dass ein Fehler im gelieferten Putzmaterial die Ursache war. Daraufhin wurde Mitte 2005 der gesamte Innenputz entfernt und ein neuer aufgebracht. Kaum war das erledigt, gab es schon die nächste Hiobs-Botschaft: Im Herbst vergangenen Jahres musste die Verbandsgemeinde (VG) die Halle für den Schul- und Vereinssport sperren, nachdem eine von der VG veranlasste Prüfung einer so genannten Abhangdecke ergeben hatte, dass diese nicht die erforderliche Ballwurfsicherheit aufwies. Eine Spätfolge des fehlerhaften Putzes, der zunächst in der Halle aufgetragen worden war. Der VG-Rat vergab darauf hin einen Auftrag für die Sanierung der Decke. Die Kosten dafür will sich die VG von der Firma, die die Deckenplatten ursprünglich eingebaut hatte, auf juristischem Weg zurückholen.Karl Häfner, Bürgermeister der VG Kelberg, mochte sich zur Eröffnung der Einweihungsfeier denn auch gar nicht mehr ausführlich auf die unerfreulichen Details aus der Vergangenheit eingehen, sondern freute sich darüber, "heute feststellen zu können, dass das Werk nun endlich fertig ist und der Öffentlichkeit übergeben werden kann". Häfner begrüßte vor allem die, "für die wir diese Sporthalle errichtet haben: die Schüler der Grundschulen Kelberg und Uersfeld sowie der Regionalen Schule Kelberg". Kletterwand statt Kletterstangen

Häfner dankte auch der Ortsgemeinde Kelberg, die das Grundstück für die Halle kostenlos zur Verfügung gestellt und die Kosten der Erschließung getragen hat. Zudem habe sich die Gemeinde mit 100 000 Euro an den Mehrkosten für die Lüftungstechnik beteiligt. Ein Lob galt auch dem örtlichen Sportverein, der DJK Kelberg, die vorgeschlagen hatte, statt der üblichen Kletterstangen eine Kletterwand in der Halle zu installieren. Aber die DJK sorgte nicht nur für die Idee, sondern beteiligte sich auch maßgeblich an der Finanzierung. Insgesamt hat das Großprojekt der VG gut 3,2 Millionen Euro gekostet. Das Land hat den Bau mit 940 000 Euro bezuschusst, der Kreis mit rund 230 000 Euro. Mehr als sechs Jahre, nachdem die zuständige Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier festgestellt hatte, dass für die Sicherstellung eines ordnungsgemäßen Sportunterrichts an der Kelberger Schule der Neubau einer Halle erforderlich sei, hat sich der Kreis nun geschlossen. Architekt Dieter Lenartz übergab symbolisch den Hallenschlüssel an Häfner und den Leiter der Kelberger Schule, Alois Kapell. Für ihn müsse es ein besonderer Tag sein, erklärte der Bürgermeister, denn Kapell habe gut 20 Jahre für eine solche Halle gekämpft und könne nun, wenige Tage, bevor er in den Ruhestand gehe, die Einweihung noch während seiner aktiven Zeit als Rektor erleben. Um die Zukunft der Halle machte sich Häfner keine Sorgen, denn: "Was lange währt, wird endlich gut!"

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