Wege aus der Krise

DAUN. (red) Die Deutsche Angestellten-Krankenkasse (DAK) hat mit den Kliniken Daun sowie mit den teilnehmenden Vertragsärzten einen Vertrag zur integrierten Versorgung von psychisch erkrankten Menschen abgeschlossen.

Während der Krankenstand in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen ist, hat die Arbeitsunfähigkeit aufgrund psychischer Erkrankungen stark zugenommen. Gegen den Trend allgemein sinkender Krankenstände stieg seit 2000 die Zahl der Krankheitstage aufgrund depressiver Störungen um 42 Prozent. Bei Angststörungen betrug der Anstieg 27 Prozent. Frauen sind häufiger wegen psychischer Erkrankungen arbeitsunfähig und von Angststörungen und Depressionen betroffen. In Rheinland-Pfalz spielen die Depressionen eine größere Rolle als bundesweit. Im Durchschnitt kamen 2004 auf 100 DAK-Mitglieder in Rheinland-Pfalz 47 Krankheitstage wegen depressiver Störungen gegenüber 44 Tagen im Bundesdurchschnitt. Bei Angsterkrankungen betrug das Verhältnis 8,1 Krankheitstage in Rheinland-Pfalz zu knapp 7,5 Tagen bundesweit. Eine Studie, die die DAK in Zusammenarbeit mit der Allgemeinen Hospitalgesellschaft (AHG) in Auftrag gegeben hat, belegt weiterhin, dass es durchschnittlich über sieben Jahre dauert, bis die betroffenen Patienten eine passende Behandlung erhalten. Die DAK hat zusammen mit der an der Studie teilnehmenden Psycho-somatischen Fachklinik ein Konzept entwickelt, das auf Basis der integrierten Versorgung eine flächendeckende Verbesserung der Versorgungssituation für die betroffenen Versicherten zum Ziel hat. Patienten mit psychischen Störungen erhalten zukünftig in der Psychosomatischen Fachklinik einen schnellen Zugang zu therapeutischen Hilfen. Das Behandlungskonzept umfasst neben einer psychotherapeutischen Grundversorgung auch die mögliche Intensivbehandlung im Rahmen einer Tagesambulanz. Die integrierte Versorgung bereitet weitere Behandlungsmaßnahmen wie ambulante Richtlinienpsychotherapie oder stationäre Rehabilitationsmaßnahmen vor. Mit diesem Programm werden die bestehenden ambulanten Strukturen sinnvoll ergänzt. Mit einbezogen in das Programm sind alle teilnehmenden Vertragsärzte in der Region Daun. Im Mittelpunkt steht die Vernetzung ambulanter und stationärer Behandlung.

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