Weideauftrieb am Sangweiher

Schalkenmehren · Als zweites großes Weideprojekt neben der Beweidung des Weinfelder Maares mit Ziegen im Rahmen des Leader-Projektes "Dauner Maarlandschaft" startete jetzt die Beweidung des "Sangweihers" zwischen Schalkenmehren und Udler mit einer Mutterkuhherde Glanrinder.

Schalkenmehren. Das Fressglück für Sylvie, Sandra, Gala, Luzia, Liebe, Luisa und Gabi beginnt am Montagvormittag auf dem Weinfelder Hof bei Mehren zuerst einmal mit viel Aufregung. Irgendwie spüren die Tiere, heute tut sich was. Bauer Leo Kordel und sein Sohn Jan stehen um den spektakulären Rundstall auf dem Hof der Landwirte.
Und dann geht es los mit dem Verladen der Herde aus sieben Glanrindern mit ihren Kälbern. Das Ziel der Reise ist der Sangweiher zwischen Schalkenmehren und Udler. Und dort am Sangweiher wartet auf die Eifeler Kuhstars schon das Wettermobil vom SWR aus Mainz, auch die wollen beim Weideauftrieb dabei sein. Saftige 28 Hektar Weidefläche stehen der Glanrinderherde, einem Gallowayrind und einem Stück Fleckvieh nun von Mai bis Oktober zur Verfügung, um sich ordentlich satt zu fressen. Aber Bauer Leo Kordel weiß es: Von der Futterqualität ist das hier nichts Besonderes, da die Flächen zu lange brach gelegen haben, aber darum geht es ja auch nicht".
Nach fünf Minuten der Beruhigung in einem Gatter werden die Tiere freigelassen und stürmen wild auf die saftigen Wiesen des Sangweihers zu. Sie fangen direkt an zu grasen oder wild hin und her zu springen. "Jetzt wird sich zuerst mal ausgetobt. Aber das Gras des Sangweihers scheint ihnen auch zu schmecken", meint Bauer Kordel. HG
Extra

Der Sangweiher ist Naturschutz- und Vogelschutzgebiet im Herzen der Vulkaneifel mit einer Wasserfläche von fünf Hektar. Für viele wassergebundene Vögel zählt das Gebiet zu den wichtigsten Rast- und Brutplätzen im nördlichen Rheinland-Pfalz. Viele der Vögel brauchen aber nicht nur Wasser- und Uferbereiche, sondern auch große, offene Grünlandflächen im Umfeld. Dafür sollen die Rinder sorgen. Die sehr extensive Beweidung verträgt sich gut mit dem Brutverhalten vieler Wiesenbrüter, schafft günstige Lebensbedingungen für viele Amphibien und Insekten und fördert die Artenvielfalt der Weidepflanzen. So kann auf einfache Weise das Feuchtgebiet erhalten und weiterentwickelt werden. "Es ist dringend notwendig, dass hier etwas getan wird, sonst kann man die Gebiete nicht freihalten. Ohne Bewirtschaftung ist das alles nicht zu machen", meint auch Hans-Peter Felten von der Nabu-Gruppe Daun. HG

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