"Weißer Fleck" auf der Jugendtaxi-Karte

DAUN/KELBERG. Dämpfer für das bislang so erfolgreiche Jugendtaxi im Kreis Daun: Ab März wird der Service in der Verbandsgemeinde Kelberg nicht mehr angeboten. Der dortige Vertragspartner hat wegen zu vieler Leerfahrten gekündigt.

Gerade während der "tollen Tage" ist das 2004 im Kreis Daun flächendeckend eingeführte Jugend-Taxi sehr beliebt, wird den Jugendlichen doch so die Möglichkeit für einen sicheren Heimweg geboten. Die Zielgruppe des Jugendtaxis, das nach einer zwei Jahre währenden Testphase seit diesem Jahr eine feste Einrichtung ist, sind Jugendliche und junge Erwachsene bis einschließlich 21 Jahren. Sie erhalten für die Heimfahrt von Veranstaltungen im oder in den Kreis Daun ab 22 Uhr einen Zuschuss zu den Taxikosten von zwei Euro pro Fahrgast. Die Regelung gilt in den Nächten von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag, in den Nächten vor Feiertagen sowie in der heute beginnenden "heißen Phase" der Karnevalszeit von Weiberdonnerstag bis Aschermittwoch. Vom Zuschuss an die Taxi- und Mietwagenunternehmen, die sich am Projekt beteiligt haben, steuert die Kreissparkasse (KSK) Daun als Hauptsponsor des Jugendtaxis jährlich 10 000 Euro bei. Der Kreis und dessen fünf Verbandsgemeinden, die die Einrichtung gemeinsam tragen, übernehmen die über den KSK-Anteil hinausgehenden Kosten. Bislang gab es nur Lob für das Jugendtaxi. Besonders erwähnenswert: Seit Einführung vor etwas mehr als zwei Jahren hat es im Kreis keinen so genannten Disco-Unfall mit Schwerverletzten oder gar Toten gegeben. Flächendeckend wird das Jugendtaxi aber nur noch bis Ende des Monats sein. Die Firma Mietwagen Scholl aus Kelberg hat ihren Vertrag zum Monatsende gekündigt. "Die Zahl der Leerfahrten hat derart überhand genommen, das konnten wir uns finanziell nicht mehr leisten", erklärte Inhaber Hans Scholl auf Anfrage des Trierischen Volksfreunds. Ein Beispiel: Er sei zu einer Veranstaltung an der Ahr gerufen worden. Dort angekommen, musste er festzustellen, dass der (oder die) Auftraggeber nicht mehr da waren. Unverrichter Dinge und vor allem ohne Einkünfte habe er zurückfahren müssen. Nach wie vor ist Scholl von der Einrichtung Jugendtaxi überzeugt: "Das ist eine richtig gute Idee. Ich bin auch sehr gern mit der Jugend gefahren und mit den meisten gut ausgekommen. Ich habe sie häufig gebeten, den Altersgenossen zu erklären oder zumindest mitzuteilen, dass es für mich auf Dauer nicht zu machen sei, dass so viele Leerfahrten anfallen." Seine Appelle blieben allerdings ungehört. Die für ihn logische Konsequenz: Er hat den Vertrag mit dem Kreis gekündigt. "Ich wäre gerne dabeigeblieben, aber es ging nicht mehr." Während der Karnevalstage ist er noch im Einsatz, aber ab März wird die VG Kelberg wohl auf Dauer ein "weißer Fleck" auf der Landkarte des Jugendtaxis bleiben, denn es gibt dort nur Mietwagen Scholl als Taxiunternehmen. Laut Pressesprecher Heinz-Peter Hoffmann bedauert die Kreisverwaltung, dass der Vertragspartner aus der VG Kelberg gekündigt hat und damit der Jugend in diesem Bereich der bisherige Service nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Am Jugendtaxi beteiligt sind aber weiter folgende Unternehmen: Mietwagen Krämer, Stadtkyll, Telefon 06597/2889 Mietwagen Rollmann, Nohn, Telefon 02696/1515 oder 571 Taxi Trauden, Hillesheim, Telefon 06593/989198 Taxi Ganser, Gerolstein, Telefon 06591/5152 Taxi-Ruf-Gerolstein, Telefon 06591/212 oder 3459 Taxi-Ganser, Daun, Telefon 06592/500 oder 3535 Taxi Christen, Hillesheim, Telefon 06593/260 Taxi Liske-Kaiser, Gerolstein, Telefon 06591/5656.

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