Weit entfernt – und doch ganz nah

GILLENFELD. (HG) Die im Dezember vergangenen Jahres ins Leben gerufene Spendenaktion für die Ausbildung der 22-jährigen Amela Daka aus Sambia war ein voller Erfolg. Insgesamt 1360 Euro wurden gespendet, die erste Rate für die Ausbildung wurde bereits überwiesen.

 Charlotte Spitzfaden-Born und Christoph Neis sowie Amela in Sambia freuen sich über die große Beteiligung an ihrer Aktion und danken allen Spendern.TV-Foto: Helmut Gassen

Charlotte Spitzfaden-Born und Christoph Neis sowie Amela in Sambia freuen sich über die große Beteiligung an ihrer Aktion und danken allen Spendern.TV-Foto: Helmut Gassen

"Wir freuen uns sehr, dass unsere kleine Idee so einen großen Erfolg mit sich gebracht hat", sagt Charlotte Spitzfaden-Born. Zur Erinnerung: Amela Daka aus Sambia war 2005 mit anderen Jugendlichen aus Sambia beim Weltjugendtag in Köln gewesen. Eine Obdach bot ihr für die Zeit vor dem Weltjugendtag die Familie Charlotte Spitzfaden-Born und Christoph Neis mit den Kindern Anne-Vidya und Kim-Ajith aus Gillenfeld. Aus dieser Begegnung entstand eine Freundschaft, die auch nach dem Weltjugendtag nicht abriss. Amela hatte ihren neuen Freunden aus Gillenfeld ihre Nöte bezüglich einer Ausbildung zur Physiotherapeutin in Sambias Hauptstadt Lusaka mitgeteilt. Das nahmen Charlotte Spitzfaden-Born und Christoph Neis zum Anlass, eine Hilfsaktion für Amela zu organisieren. "Nachdem Amela hörte, dass wir eine Spendenaktion für sie hier starten würden, schrieb sie in einer ihrer Mails: ,Ich verspreche Euch hoch und heilig, ich werde das Beste geben für Euch, für alle, die mir helfen und auch für meine Familie.' Das glaubten wir ihr auch", sagt Charlotte Spitzfaden-Born. Und der Einsatz für die Aktion, die auch der Trierische Volksfreund unterstützte, hat sich gelohnt. "Viele haben von ihrem Wenigen noch abgegeben"

Charlotte Spitzfaden-Born: "Amela konnte sich rechtzeitig am 15. Januar am College in Lusaka einschreiben. Sie hat ihre Ausbildung begonnen. Durch die Unterstützung vieler lieber Menschen konnte ich pünktlich die erste Rate überweisen. Der Transfer nach Afrika dauerte länger, als die Bank hier in Deutschland mir sagte, und so haben wir doch fast zwei Wochen gezittert, ob alles seinen rechten Weg geht und das Geld auch wirklich bei Amela ankommt." Weil das Geld nicht pünktlich zum 15. Januar transferiert war, hatte Father Antonie das Geld für Amela aus der Kirchenkasse vorgestreckt. Nachdem die Überweisung endlich angekommen war, konnte Amela es ihm sofort wieder zurückzahlen. "Die Hilfsbereitschaft von vielen Spendern hat mich sehr berührt. Ich weiß, dass einige Familien Geld gespendet haben, die selbst nicht viel haben. Sie haben von ihrem wenigen auch noch abgegeben. Das hat mir imponiert und auch für mein Leben viel Mut gemacht. Denn als Amela mit ihrer Bitte an mich herantrat, sah es bei mir finanziell auch nicht gerade so rosig aus. Eine solche Aktion für einen anderen Menschen zu starten, hat aber meine eigenen Sorgen kleiner werden lassen", erzählt Charlotte Spitzfaden-Born. Aus dem gesamten Vulkaneifelkreis wurden Spenden überwiesen. "Wir haben derzeit noch so viel Geld auf Amelas Konto, dass wir davon noch mal drei Studienraten für sie zahlen können. Das ist ungefähr die Hälfte ihrer dreijährigen Ausbildung. Wir sind zuversichtlich, vorausgesetzt, dass Amela die Ausbildung weiterhin schafft, das fehlende Geld auch noch irgendwoher zu bekommen", sagt Charlotte Spitzfaden-Born, die sich freut, "dass hier in Deutschland Menschen Anteil nehmen am Schicksal eines jungen Menschen im weit entfernten Afrika". Wer Informationen über Amelas Ausbildung haben möchte, kann sich mit Charlotte Spitzfaden- Born in Verbindung setzen, Telefon 06573/21131.

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