Weiter warten auf die Wackelkandidatin

DAUN. 2006 ist das "Jahr der Naturparks", was eine gute Gelegenheit gewesen wäre, den "Naturpark Vulkaneifel" zu eröffnen. Aber eine Prognose, wann der Park – dessen Einrichtung mittlerweile seit gut zehn Jahren ein Thema ist – wirklich kommt, wagt derzeit wohl niemand. Das vorgeschriebene Anhörungsverfahren soll nun "zeitnah" eingeleitet werden.

Ein gutes Jahrzehnt wird um die Einrichtung des "Naturpark Vulkaneifel" schon gerungen, aber wann der Park tatsächlich eröffnet wird, steht immer noch nicht fest. Denn trotz der aufwändigen Vorbereitung ist es offenbar immer noch nicht gelungen, die Bedenken, die aus Teilen der Verbandsgemeinde Hillesheim geäußert worden sind, endgültig aus der Welt zu schaffen. Manderscheid macht mit

Die Situation derzeit: Mitmachen werden definitiv die Verbandsgemeinden Daun, Gerolstein, Kelberg, Obere Kyll (mit Ausnahme der Gebiete, die zum Naturpark Nordeifel gehören) und Manderscheid. Der Kreistag ist in seiner jüngsten Sitzung über den Stand der Dinge informiert worden. Laut Landrat Heinz Onnertz will das Land das vorgeschriebene Anhörungsverfahren (an dem unter anderen die Gemeinden und Naturschutzverbände beteiligt werden) "zeitnah" einleiten. In der Vorbereitungsphase sind insbesondere die räumliche Abgrenzung des Naturparks sowie Lage und Ausgestaltung möglicher Kernzonen erörtert worden. Weiteres vorrangiges Ziel: Die Interessen von Naturschutz und regionaler Wirtschaft so zu gewichten, dass beide Bereiche sich ergänzen. Unterdessen seien bei der Erarbeitung des mit dem rheinland-pfälzischen Umweltministerium abgestimmten "liberalen" Verordnungsentwurfs für den Naturpark auch die Vertreter von Landwirtschaft und Rohstoffabbau über die Planung informiert worden und hätten Gelegenheit gehabt, ihre Belange frühzeitig einzubringen, erklärt die Kreisverwaltung. Die Lavagruben-Betreiber hatten zunächst große Vorbehalte gegenüber dem Verordnungsentwurf, die aber weitgehend ausgeräumt wurden. Fazit des Kreises: "Der vorliegende moderate Verordnungsentwurf mindert deutlich die Kontroverse zwischen Schutz und Nutzen von Natur und Landschaft und tendiert stark in die nachhaltige - zugleich vermarktungsfähigere - Regionalentwicklung." Existierende Auflagen in ausgewiesenen Wasserschutzgebieten, bestehende Naturschutz-Restriktionen und befürchtete Abbau-Einschränkungen hätten lediglich in der Verbandsgemeinde Hillesheim zu "erheblicher Skepsis" gegenüber weiteren befürchteten Nutzungsregelungen geführt, sodass von dort aus noch keine Zustimmung zu der Einrichtung des Naturparks signalisiert worden sei. "Hervorragendes Instrument der Regionalförderung"

CDU-Kreistagsmitglied Werner Klöckner, der als Bürgermeister der VG Daun mit dem Mainzer Umweltministerium die für die Gründung des Naturparks notwendige Rechtsverordnung abgestimmt hatte, hob noch einmal die Bedeutung des Naturparks als "hervorragendes Instrument der Regionalförderung" hervor, dessen Eröffnung am besten noch in diesem Jahr erfolgen solle. Auf einen konkreten Termin wollte sich der Landrat nicht einlassen, gab sich aber optimistisch, was den weiteren Gang des Verfahrens angeht: "Ich bin immer noch zuversichtlich, dass auch Hillesheim mitmacht."

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