Weltenbummler und Stubenhocker

DAUN. Die Auswahl an Reisezielen ist so groß wie nie. Doch der klamme Geldbeutel macht manch hochtrabenden Reisewunsch einen Strich durch die Rechnung.

Sommerzeit ist Ferienzeit. Wo verbringen die Eifeler ihre freien Wochen? Der Trierische Volksfreund hat einige Passanten in der Dauner Innenstadt nach ihren Plänen für den Sommer befragt. Die Spanne reicht weit: Manch einem genügt der Urlaub auf "Balkonien", andere verbringen die Ferien in Deutschland oder im nahen Ausland, einige wagen sich weit von zu Hause fort. Die Mehrheit der Befragten verlässt die Eifel für einige Wochen. Im Trend liegen vor allem die Nachbarländer Frankreich und Niederlande. Besonders Familien mit Kindern suchen dort oder im Inland Erholung. Zum Beispiel MICHAEL FRIEDRICH aus Daun, der die vergangenen Jahre mit seiner Familie im Umland blieb und dieses Jahr Verwandte im Schwarzwald besucht. "Fliegen Sie mal mit zwei Kindern in den Ferien in den Urlaub und schauen sie mal, was das kostet!", argumentiert er. B>Mit dem Auto nach Spanien Auch PETER SCHÜLLER aus Daun-Gemünden nimmt Rücksicht auf seinen Nachwuchs: "Wir bleiben wegen der Kinder wie in den vergangenen Jahren im Umland und besuchen Freunde in Bayern." Für die Auszubildende ANNA NEELOVA aus Daun geht es etwas weiter weg. Ihr Flugziel ist Mallorca. Sie zieht es aber nicht zur Partymeile an den Ballermann, sondern zu einem ruhigeren Ort im Hinterland. Wie gewohnt verbringen auch MARITA SCHMITZ aus Neroth und ihre Familie die Ferien: "16 Tage Österreich, gleiche Stelle, gleicher Ort wie jedes Jahr." CHRISTA SCHÄFER aus Daun nutzt ihre Unabhängigkeit von den Schulferien. Das erlaubt ihr, nicht nur in der Hochsaison einen Urlaub buchen zu müssen. Deshalb sind mehrere Fahrten drin. Nach Ungarn und Gran Canaria steht noch eine Wander-Tour nach Österreich im Urlaubskalender. Auch für ANNE-KATRIN RICHTER aus Daun liegt das Reiseziel weiter entfernt. Sie und ihre Familie fahren mit dem Auto nach Spanien - "wegen der Wettergarantie". Kein Argument für LYDIA BORSCH aus Kelberg. Sie sagt: "Im Sommer ist es auch hier schön. Warum sollen wir da wegfahren?" Hinzu kommt bei ihr die Angst vor Zwischenfällen angesichts der zugespitzten weltpolitischen Situation. Die übrigen "Reiseunwilligen" werden von Verpflichtungen oder ihrem jungen Nachwuchs in der Eifel gehalten. Letzteres ist auch bei HELGA DIETRICHS aus Udler der Fall: "Mit einem vier Monate alten Kind machen wir in diesem Jahr keinen Urlaub. Damit warten wir, bis es wenigstens laufen kann." Fazit: Nur wenige wollen ganz zu Hause bleiben. Dennoch berichtet Daniela Albrink vom Reisebüro Bill von gesunkenen Buchungszahlen im Vergleich zu vergangenen Jahren. Viele buchen erst kurzfristig "Aber Anfang Juli, also kurz vor den Sommerferien, gab es noch viele kurzfristige Buchungen von Familien mit Kindern. Obwohl Flugreisen wieder einen Aufwärtstrend erfahren, wurde verstärkt nach Reisezielen gefragt, die mit dem Auto zu erreichen sind." Als sehr beliebte Urlaubsorte in dieser Saison nennt sie Mallorca, Bulgarien, Kroatien und Niederlande. Ähnlich sieht Simone Frings vom Reisebüro Bell die Lage. "Seit der Irak-Krieg vorbei ist, sind die Buchungen wieder gestiegen. Hauptsächlich Reisen in Deutschland sind beliebter geworden."

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