Wenig Lust aufs Motzen

DAUN. (bb) Wenig Interesse an einer "Zukunftswerkstatt Jugend": Wegen geringer Nachfrage ging die Veranstaltung nicht wie geplant an einem Wochenende im Jugendhof Maria Martental, sondern an einem Nachmittag im Dauner Jugendheim über die Bühne.

 Kreativ: Die Werkstatt-Teilnehmer entwickelten auf Papier die Idee eines Jugendzentrums in der Nähe des Schulzentrums und das Modell eines multifunktionalen Gebäudes.Foto: Brigitte Bettscheider

Kreativ: Die Werkstatt-Teilnehmer entwickelten auf Papier die Idee eines Jugendzentrums in der Nähe des Schulzentrums und das Modell eines multifunktionalen Gebäudes.Foto: Brigitte Bettscheider

Zum Meckern und Motzen waren sie eingeladen, die Jugendlichen aus Daun und Umgebung; ihre Ideen und Visionen hätten sie einbringen, Pläne schmieden und Wünsche äußern können. Aber nur sechs junge Leute nahmen das Angebot an. Kurzerhand wurde deshalb das ursprünglich geplante Veranstaltungs-Wochenende auf einen Nachmittag zusammengeschmolzen. "Wir haben uns kurzfristig für eine Tageswerkstatt im Jugendheim entschieden", sagt Pastoralreferent Thomas Reichert, der die Veranstaltung moderierte. Immerhin: Verstärkung bekamen die Teilnehmer Bianka, Daniel, Matthias, Sabrina, Sven und Ute durch Reicherts Praktikanten Jürgen Hey, Schulsozialarbeiter Bernd Berenz sowie Thomas Klassmann als Vertreter der Katholischen Jugend. Gemeinsam schnürten sie ein Paket mit Vereinbarungen: Die sechs Jugendlichen erstellen eine Bedarfsanalyse und suchen Ansprechpartner, denen sie ihre Anliegen vortragen möchten. Außerdem wollen sie über ihre Ideen mit anderen Jugendlichen und Erwachsenen reden. Grundlage der Diskussion war eine Bestandsaufnahme: "Die Rahmenbedingungen und die Räume sind besondere Negativpunkte in Daun", lautete das Ergebnis. Der Arbeitsauftrag, ihren Visionen freien Lauf zu lassen, verlieh den Teilnehmern Flügel: Auf Skizzenblättern entstand ein Jugendzentrum auf der "Raucherwiese" in unmittelbarer Nähe des Schulzentrums und der Gymnasien, oder das Modell eines multifunktionalen Gebäudes ein Verschnitt aus Haus der Jugend, offenem Treff und Sporthalle. Praktikant Jürgen schlüpfte in die Rolle des Fahrers eines Jugendtaxis, das im Zehn-Minuten-Takt und kostenlos die Route "Disco, Kino, Jugendzentrum, Bistro" nimmt. "Hier in Daun muss sich endlich was ändern", findet der 16-jährige Sven. Deshalb hat er an der Zukunftswerkstatt teilgenommen, genauso wie sein Freund Daniel: "Es bringt nichts, wenn wir uns nur beklagen, dass in Daun nichts los ist. Wir Jugendlichen müssen selbst aktiv werden."

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