Wenn Bücher klingen...

HIMMEROD. (red) Europäische Autorenvereinigung Kogge zu Gast: Die Literaten hatten im Rahmen ihres jährlichen "Literaturforums Himmerod" zu einem Literaturkonzert eingeladen.

Das Kirchenschiff der Himmeroder Abteikirche war mit 70 bis 80 Zuhörern gut besetzt. Der Kantor Wolfgang Valerius aus Trier hatte zum diesjährigen Thema "Kindheit in der Literatur" passende Orgelwerke ausgesucht - etwa Louis Vierne "Berceuse", Nigel Ogden "Scherzo for the White Rabbit", nach dem Roman "Alice im Wunderland" oder den "Abendsegen" aus "Hensel und Gretel" von Engelbert Humperdinck. Er führte zusammen mit den von sechs Autoren vorgetragenen Lyrik- und Prosatexten einfühlsam in die vielfältige Welt der Kindheit ein, die sich neben den musikalischen Darbietungen aus einem bunten Puzzle von Autorenerinnerungen zusammensetzte: Einem abenteuerlich gefährlichen Spielplatz an den Berliner S-Bahn-Gleisen, wo wenig später die Berliner Mauer gebaut wurde (Bernd Kebelmann), lyrisch bearbeiteten Traumata einer gefühlsarmen Erziehung (Werner Streletz) oder der liebevollen Auseinandersetzung eines dreijährigen Kindes mit seinem taubstummen alko-holkranken Vater (Malgorzata Ploszewska). Auch ein Mönch des Zisterzienserklosters trat mit lyrischen Impressionen zum Thema "Kindheit" auf: Pater Stephan Senge, durch viele Prosa- und Lyrikbände ein nicht nur in der Region bekannter Schriftsteller. Nach eineinhalb Stunden war der musikalisch-literarische Reigen abgeschlossen, der sicher bei so manchem Zuhörer "Saiten" der eigenen Kindheitser-innerungen zum Klingen gebracht hat.

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