Wenn helfende Elfen auf teuflische Engel treffen

Daun · Gesucht wird: der Landessieger des Jugendrotkreuzes. Jugendliche sind in 28 Gruppen angetreten, um sich beim Helfen zu messen. Zuvor hatten sie sich auf Kreis- und Bezirksebene qualifiziert.

 Sieht realistisch aus, ist aber nur eine Übung: Hanna Nahrings vom JRK Prüm versorgt eine Verletzte (rechts, in schwarzer Montur) TV-Foto: Helmut Gassen

Sieht realistisch aus, ist aber nur eine Übung: Hanna Nahrings vom JRK Prüm versorgt eine Verletzte (rechts, in schwarzer Montur) TV-Foto: Helmut Gassen

Foto: Helmut Gassen (HG) ("TV-Upload Gassen"

Daun. Was für die großen Rotkreuzhelfer tägliche Aufgabe ist - bei kranken Menschen zu Hause oder bei Unfällen auf der Straße zu helfen - ist für den Nachwuchs beim Jugendrotkreuz alles noch nicht so ernst. Beim Landeswettbewerb des rheinland-pfälzischen Jugendrotkreuzes stehen "der Spaß und das Zusammenkommen für uns zwar an erster Stelle", so Erik Huhn, Landesleiter des Jugend Rotkreuz, aber auch der Ernstfall wurde beim Wettbewerb durchgespielt.
Mehr als 4500 Jugendrotkreuzler in 30 Kreisverbänden und 326 Ortsvereinen gibt es in Rheinland-Pfalz. Die Tendenz: "Die Kleinen bis zwölf Jahren bei der Stange zu halten, ist sehr leicht. Bis zu 14 Jahren ist es aber schon schwer, da hier oft andere Interessen dazu kommen", sagt Erik Huhn.
350 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 16 Jahren hatten sich auf Kreis- und Bezirksebene für den Landesentscheid qualifiziert, rund 100 Helfer von den Juroren bis zum Notfalldarsteller waren an der Realschule Plus und in der Stadt dabei. "Gruppendynamik und Teamgeist stehen bei den DRK Wettbewerben klar im Vordergrund", erklärt Erik Huhn. Daun für ein Wochenende also Landeshauptstadt des Jugendrotkreuzes? Genauso war es. Doch vor dem Titel steht der Wettkampf. Fünf Aufgabenbereiche von Erste Hilfe, Sport und Spiel, Soziales, Rotkreuzwissen und Musisch-Kulturelles standen den Kindern und Jugendlichen bei dem Wettkampf in den Stufen eins - von sechs bis zwölf Jahren - und der Stufe zwei - von zwölf bis 16 Jahre - sowie dem Schulsanitätsdienst (SSD) bevor. Die Ortsgruppe Daun hatte sich allerdings nicht für den Landeswettbewerb qualifiziert, aber vom DRK-Kreisverband Bitburg-Prüm waren Ortsgruppen dabei. Die 13-jährige Hanna Nahrings vom JRK Prüm war mit acht anderen Mitstreitern dabei.
"Wir haben bisher erst ein Lied mit dem Titel "Unsere JRK" im Musisch-Kulturellen kreiert", erzählt sie in der Innenstadt wo auch einige Wettbewerbe stattfanden. "Ich nehme schon an den Wettbewerben teil, seit ich sieben bin. Ist halt eben schön, es macht Spaß und man lernt dauernd neue Leute kennen", sagt sie.
Genau dieselben Beweggründe hat Hanne Wallraven aus Alzey, beim Jugendrotkreuz mitzumachen. In Daun war sie als Notfalldarstellerin mit einer Armverletzung, die stark blutete, im Einsatz.
"Das hier beim JRK ist nicht nur Wettbewerb, sondern auch Gemeinschaftsgefühl", sagte sie. Literweise Kunstblut, viele Mullbinden und viel Schminke war aufgetragen worden, um die Wunden so realistisch wie möglich darzustellen. Die Versorgung der "Verletzten" geschah immer unter der Aufsicht von Juroren, die alles genau anschauten und nach der Übung mit den Jugendlichen Manöverkritik übten.Extra

Am Ende wurden drei Landessieger gekürt, wobei die zwölf- bis 16-jährigen in diesem Jahr das rheinland-pfälzische Rote Kreuz beim Bundeswettbewerb vertreten dürfen. 1. Platz (Stufe I): JRK-Gruppe "Klottitanten" aus dem DRK-Ortsverein Klotten; 1. Platz (Stufe II): Die JRK-Gruppe "Bellemer Bärle" aus dem DRK-Ortsverein Bellheim;1. Platz Schulsanitätsdienst (SSD): Die Gruppe "Familie Sonnenschein" aus Alzey-Land. 2. Platz (Stufe I): Die JRK-Gruppe "Pinguine" aus dem DRK-Ortsverein Nierstein-Oppenheim; 2. Platz (Stufe II): Die JRK-Gruppe "Die helfenden Elfen" aus dem DRK-Ortsverein Mettendorf, DRK-Kreisverband Bitburg-Prüm 2. Platz Schulsanitätsdienst (SSD): Die Gruppe "Die Wiedtalen" aus Neustadt/Wied 3. Platz (Stufe I): Die JRK-Gruppe "Die teuflischen Engel returned" aus dem DRK-Ortsverein Mettendorf, 3. Platz (Stufe II): Die JRK-Gruppe "Die großen Killerbienen" aus dem DRK-Ortsverein Ramstein, 3. Platz Schulsanitätsdienst (SSD): Die Gruppe "Medici castelli romani" aus Alzey. HG

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