Wertvolle Tipps für die Zukunft

DAUN. Knapp 1000 Jugendliche kamen zu einer vom Rotary-Club Daun-Vulkaneifel sowie dem Arbeitskreis Schule und Wirtschaft organisierten Veranstaltung, bei der mehr als 50 Ausbildungsbetriebe, Hochschulen und Unis über Berufswege und Studiengänge informierten.

Wie in einem Ameisenhaufen geht es im Forum zu. Vor einigen Ständen bilden sich Menschentrauben, auch bei Hubert Peifer vom Caritasverband. Die Ausbildungsgänge in den pflegenden Berufen sind sehr gefragt. Aber auch Dr. Stefanie Peters, Leitende Tierärztin der Tierklinik Birkenfeld, hat alle Hände voll zu tun. Sarah Haoues und Kerstin Umbach, Neuntklässler der Dauner Realschule, haben einen Platz am Schreibtisch erkämpft. Beide sind sich einig: "Wir wollen unbedingt was mit Tieren machen." Wenn es mit der Tiermedizin nicht klappt, dann hat Sarah schon Alternativen: "Dann gehe ich zur Polizei, zu der Hunde- oder Reiterstaffel." Joachim Nitsch, Organisator der Veranstaltung "Aus der Praxis für die Praxis", macht den Schulen ein Kompliment: "Die meisten Schüler kommen super präpariert. Sie haben Fragebogen dabei und löchern die Aussteller bis ins Detail."Großer Andrang bei Unis und Fachhochschule

Bei Nitsch informiert sich gerade Vera Montowsky (9. Klasse Thomas-Morus-Gymnasium). Nach dem Gespräch ist sie sich sicher: "Lehrerin ist doch nicht so gut, Tierarzthelferin hat mir besser gefallen." Um Heinz Onnertz, der über Rechtsberufe informiert, und den beiden einheimischen Architekten am Nachbartisch lichten sich zwischenzeitlich mal die Reihen. An den Infoständen der Europäischen Fachhochschule Brühl, der Uni Luxemburg und der zentralen Studienberatung (ZSB) Uni Köln ist teilweise die Hölle los. Die Zehntklässler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums haben jede Menge Fragen, unter ihnen auch Kerstin Schweitzer: "Ich muss mich bald für die Leistungskurse entscheiden und will wissen, ob Biologie okay ist, wenn ich Medizin studieren will." Außerdem interessieren sie die Latein-Anforderungen und der Abi-Notendurchschnitt. ZSB-Expertin Christa Mock-Mailahn beruhigt: "Jetzt liegt der geforderte Notendurchschnitt noch bei 2,0. Aber du hast ja noch drei Jahre. Bis dahin kann das ganz anders sein, weil auf jeden Fall eine Änderung des Zulassungsrechtes ansteht." Renner bei Markus Wirtz und Thorsten Theis aus der neunten Klasse der Realschule Daun sind die Angebote der Technikerberufe. Für sie steht fest: "Es muss was mit Autos zu tun haben." Gespannt hören sie Ausbilder Helmut Klasen zu. Der empfiehlt: "Ein Praktikum ist ganz wichtig, auch zum Austausch mit anderen Jugendlichen, die schon in der Ausbildung sind." Klasen informiert auch über die Vielseitigkeit: "Neben KFZ-Mechatroniker können die Jugendlichen die Wege zum Karosseriebauer oder Lackierer wählen." In der Ecke der Handwerksbetriebe stehen direkt nebenan die Bäcker und Metzger. Neugierig scharen sich einige Schüler um den Tisch mit den Gewürz-Riechproben aus der Metzgerei. Timo Becker lässt sich den so genannten Stechschutzhandschuh, der an ein ritterliches Kettenhemd in Handschuhform erinnert, überstreifen. "Nein, das ist nix für mich", meint er. Nachdem er sich schon an den Ständen der Fach-Informatiker und der Elektriker informiert hat, resümiert der Realschüler: "Jetzt bin ich mir sicher geworden, dass mein Beruf auf jeden Fall was mit Computer zu tun haben muss." Auffällig gekleidet ist Katharina Krewer. Sie betreut den Stand der Fachhochschule Trier und trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift "Was ich will, das kann ich". Sie studiert Maschinenbau und wirbt um Mädchen, die sich für Technikerberufe interessieren. "Leider bin ich wenig angesprochen worden", zieht sie Bilanz. So geht es auch Pastor Gerhard Schwan am Stand "Berufe der Kirche". Er nimmt es gelassen: "Dann gehe ich eben auf die Jugendlichen zu und spreche sie an." Mit zufriedener Miene mischt sich Wilhelm Seggewiß, Präsident des Rotary-Clubs, unter die Menge. Er bilanziert: "Diese Berufsinformations-Veranstaltung erfreut sich immer größerer Bedeutung. Gegenüber den Anfangsjahren sind immer mehr Jugendliche und immer mehr Betriebe dabei."

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