Wichtiges Etappenziel

GEROLSTEIN. Die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Malu Dreyer (SPD) hat gestern den Erweiterungsbau des Krankenhauses eröffnet. Der Anbau kostete rund zehn Millionen Euro.

 Gut gelaunte Ministerin beim Rundgang: Malu Dreyer (Zweite von rechts) mit den Landtagsabgeordneten Astrid Schmitt (links) und Herbert Schneiders sowie Edith-Maria Magar (Ordensleitung)Foto: Gabi Vogelsberg

Gut gelaunte Ministerin beim Rundgang: Malu Dreyer (Zweite von rechts) mit den Landtagsabgeordneten Astrid Schmitt (links) und Herbert Schneiders sowie Edith-Maria Magar (Ordensleitung)Foto: Gabi Vogelsberg

"Mit der Entscheidung, die psychiatrische Versorgung für die Region zu übernehmen, wurden der Standort und die Arbeitsplätze gesichert", hob die Ministerin hervor. Im Neubau des Gerolsteiner Krankenhauses ist die Tagesklinik mit zehn Plätzen seit Jahresbeginn in Betrieb. Zusätzlich mit den 20 Tagesplätzen in Bitburg ist damit die gesetzlich vorgeschriebene "gemeindenahe ambulante psychiatrische Versorgung" gewährleistet. Die psychiatrische Station soll bis Frühjahr 2004 von 38 auf 56 Betten aufgestockt werden. Dafür muss der Altbau noch saniert werden. "Damit können wir jetzt anfangen, weil die Station in den Neubau umgezogen ist", erklärt Karl-Heinz Schmeier, kaufmännischer Direktor des Gerolsteiner Krankenhauses. In Bitburg wird keine stationäre psychiatrische Behandlung angeboten. Mit der 56-Betten-Station und den insgesamt 30 Tagesplätzen ist für die beiden Kreise Daun und Bitburg-Prüm ab Frühjahr 2004 der Landeskrankenhausplan in Sachen Psychiatrie erfüllt."Mit der gemeindenahen Psychiatrie bringen wir die Hilfe zu den Menschen. Hier in Gerolstein hat sich was bewegt, auch in Zeiten knapper Gelder", stellte die Ministerin fest.Psychiater und ärztlicher Direktor Dr. Stefan Thielscher hat alle Hände voll zu tun. Die Psychiatrie ist permanent zu 100 Prozent belegt, manchmal sogar überbelegt. Das 150-Betten-Krankenhaus in Gerolstein hat eine durchschnittliche Belegung von 85 Prozent. Schmeier dankte insbesondere dem Personal für den besonderen Einsatz während der zweijährigen Bauphase.Die neue Station mit einem Intensiv- und drei Überwachungsbetten ist auf dem neuesten Stand der Technik. Ministerin Dreyer sagte: "Ich bin total fasziniert, was in der Medizin an Technik alles möglich ist. Da liegen Welten zwischen den heutigen und früheren Ausstattungen." In den zwei Jahren Bauzeit haben die Unternehmer ganze Arbeit geleistet. Insgesamt 75 Kilometer Stromkabel wurden verlegt sowie 2600 Kubikmeter Beton und 250 Tonnen Stahl verbaut.Neubau steht auf 39 Bohrpfählen

Der Neubau steht auf 39 Bohrpfählen, die bis zu zehn Metern tief in der Erde eingelassen wurden. Und im Neubau lässt sich gut arbeiten.Christof Fischer, Vorsitzender der Mitarbeitervertretung, erklärt: "Es wurde einfach an alles gedacht. Von den guten Arbeitsbedingungen profitieren auch die Patienten." Auf die Vorzüge des "guten Umfeldes" und des "multiprofessionellen" Teams zielten auch die Grußworte von Schwester Edith-Maria Magar, Mitglied der Ordensleitung der Waldbreitbacher Franziskanerinnen, ab.Gerolsteins Oberin Celine verglich die Einweihung sogar mit einem "Wunder", da überall in Deutschland nur noch über Schließungen geredet würde. Sie verspricht: "Unser Haus wird immer ein Ort sein, wo die Würde des Menschen im Mittelpunkt steht." Bernd Molzberger, Geschäftsführer des Trägers, der Marienhaus GmbH Waldbreitbach, richtete seinen Blick auf die vergangenen sieben Jahre: "1996 wurde die Psychiatrie eingerichtet. Nach der weiteren Planung und Ausführung haben wir jetzt ein wichtiges Etappenziel erreicht, und ab nächstes Jahr wird hier ein richtiges Schmuckkästchen stehen." Für Bürgermeister Matthias Pauly, der für die Stadt-, Verbandsgemeinde- und Kreisverwaltung sprach, stand das "funktionierende Netzwerk" zwischen Krankenhaus, niedergelassenen Ärzten und nachsorgenden Einrichtungen im Vordergrund.

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