Wider Erwarten alles genehmigt

HILLESHEIM-NIEDERBETTINGEN. Durchbruch: Nach langer Zeit des Wartens wird die Renovierung der Herz-Jesu-Kirche in Hillesheim-Niederbettingen nun doch noch in diesem Jahr in Angriff genommen. Die Gerüste stehen schon.

 Ein aufwändiger Gerüstaufbau ist notwendig, um den Innenraum der Herz-Jesu- Kirche in Niederbettingen renovieren zu können. Foto: Felicitas Schulz

Ein aufwändiger Gerüstaufbau ist notwendig, um den Innenraum der Herz-Jesu- Kirche in Niederbettingen renovieren zu können. Foto: Felicitas Schulz

"Wir sind sehr froh und dankbar, denn wider Erwarten wurden alle Maßnahmen der Kirchenrenovierung für dieses Jahr genehmigt", berichtet Pfarrer Karl Kappel. Nachdem Ende April freiwillige Helfer die Kirchenbänke in die Seitenschiffe gestellt hatten, begannen die lange erwarteten Bauarbeiten an der Pfarrkirche "Herz-Jesu". Als Ausweichmöglichkeit dient während der Schließung die Oberbettinger Kirche. "Innerhalb von zwei Wochen müssen 34 Tonnen Stahlrohre von Hand in den Innenraum gebracht und als Gerüst aufgebaut werden. Zwischen Gerüst und Gewölbedecke kommt dann noch eine komplette Bühne von 7,50 Meter Höhe dazu, um die erforderlichen, aufwändigen Arbeiten durchführen zu können." Das erklärten die vier zuständigen Fachleute der Firma Trappe aus Trier, die auch schon im Straßburger Münster und unlängst in der Prümer Basilika arbeiteten. Das benötigte Material gelangt per Aufzug an der Außenwand des Bauwerks nach oben, wo es in einer dafür vorgesehenen Dachöffnung nach innen durchgereicht wird. "Mit der notwendigen Sanierung des Glockenturmes werden gleichzeitig die vorhandenen Sicherheitsmängel beseitigt. Auch die veraltete Heizungsanlage wird komplett erneuert", erzählt Toni Pitzen vom Pfarrgemeinderat. Unübersehbar schmückt die Kirche seit über einhundert Jahren das mittlere Kylltal. Der an den Außenwänden und Turm verwendete rote Sandstein stammt aus heimischen Steinbrüchen und bekam durch Steinmetzmeister Mathias Dümmer aus Oberbettingen die werkgerecht behauene Form. Bekannt ist auch das ganztägige Interesse des energischen Pastor Josef Pfeifer am Bau "seiner Kirche", wie Dechant Pfriem vermerkte. Im Volksmund hieß die 1897 eingesegnete Kirche wegen ihrer neoromanischen Bauformen nach kurzer Zeit "Eifel-Dom". Der Standort des Neubaues war seit über 1100 Jahren mit wenigen Abweichungen neben der Burg vorgegeben. Die Existenz mindestens dreier Vorgängerkirchen ist urkundlich belegt. Lotharkirche hieß die erste, nach dem Enkel Kaiser Karls des Großen benannt, der in einer Urkunde aus dem Jahre 844 für das "Dorf Bettingen im Eifelgau" eine königliche Schenkung vornahm. Der darauf folgende Bau geschah um das Jahr 1500 und ist als "Godesberchkirche" mit Urkunden belegt. Danach folgte die "Grafenkirche" von 1749; sie war noch dem Heiligen Petrus geweiht. Die derzeit zu sanierende Kirche passte sich der damaligen Herz- Jesu-Verehrung im 19. Jahrhundert an und wechselte bei der Einweihung den Namenspatron. Pastor Karl Kappel vermerkt zu dem Terminplan, dass zu Weihnachten die Renovierung es erlaubt, die Kirche wieder öffnen zu können. "Und wenn dann die Glocken, die wertvollsten in der Diözese Trier, durch das Kylltal klingen und zur ersten Heiligen Messe läuten, ist ein wertvolles sakrales Bauwerk für weitere Generationen gesichert." Die Spendenbereitschaft war sehr gut, aber noch immer ist nicht die Summe erreicht, die die Kirchengemeinde aufbringen muss. Daher appelliert der Pfarrgemeinderat nochmals an die Opferbereitschaft der Kirchengemeinde und an Sponsoren für den "Eifel-Dom".

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