Widerstand ungebrochen
GEROLSTEIN-GEES. Der Kampf geht weiter: Auch nach einem Treffen im Gerolsteiner Rathaus halten die Geeser Sportplatz-Anwohner ihren Protest gegen die geplante Flutlicht-Anlage (der TV berichtete) aufrecht. Daran ändern auch Zugeständnisse der Stadt nichts.
Zwei Ergebnisse hat das von Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz (CDU) anberaumte Treffen im Rathaus in Gerolstein zwischen den zuständigen Abteilungsleitern der Verwaltung, Vertretern des Sportvereins und den verärgerten Sportplatz-Anwohnern gebracht: Die Flutlicht-Masten werden um zwei auf 16 Meter verkürzt (Schwartz: "Um die Blendwirkung zu minimieren"), und der Sportbetrieb wird auf 21 Uhr begrenzt. "Dann muss nicht nur das Licht aus sein, sondern auch Ruhe herrschen", sagt der Stadtbürgermeister. Die Wertung der Ergebnisse jedoch geht weit auseinander. Schwartz meint: "Die Stadt hat damit Entgegenkommen und guten Willen gezeigt." Das sehen die Anwohner anders. Carina Guntermann, die direkt am Sportplatz wohnt und in deren Haus ebenfalls die Umkleidekabinen und sanitären Anlagen für die Sportler untergebracht sind, sagt: "Diese Ergebnisse haben überhaupt nichts an unserer Meinung geändert." Vermieter Hermann Schäfer wird noch deutlicher: "Das ist doch lachhaft." Die Anwohner sagen: "Wir halten unseren Widerstand aufrecht." Hauptkritikpunkt: Sie sind in dem Verfahren nicht gehört worden. Ein Fehler, den auch der Stadtbürgermeister sieht und daher nach eigenem Bekunden "den Unmut der Leute schon verstehen kann". "Im Bauausschuss hat uns der damalige Geeser Ortsvorsteher grünes Licht gegeben. Selbst auf meine spätere Nachfrage, ob er mit den Anwohnern alles geklärt habe, sagte er: Ja. Hat er aber nicht, wie sich herausgestellt hat", berichtet er. Um dennoch auf einen Nenner zu kommen, habe er nun das Treffen einberufen, sagt Schwartz.Verfahren wird geprüft
Nach Auskunft von Schäfer und Guntermann werden aber weder die zwischenzeitliche Anfechtung des Verfahrens vor dem Kreisrechtsausschuss zurückgenommen, noch die Anrufung des Verwaltungsgerichts in Trier. Das hatte zwischenzeitlich die Stadt Gerolstein um Stellungnahme gebeten. Die Nachbesserungen sind nun das erste Ergebnis. Doch damit geben sich die Anwohner nicht zufrieden. Sie befürchten nach wie vor eine Ausweitung des Trainings- und Spielbetriebs sowie eine Zunahme der Lärm- und Schmutzbelästigung. Der Stadtbürgermeister sagt dagegen: "Der Betrieb auf dem Sportplatz in Gees wird nicht zunehmen." Das Flutlicht solle lediglich dafür sorgen, dass vor allem in den Wintermonaten abends länger trainiert werden könne. So sollen die Probleme der zu geringen Hallenkapazitäten und die Überstrapazierung des Rasenplatzes in Gerolstein minimiert werden. Schwartz spricht von fünf Trainingseinheiten pro Woche in Gees. Vermieter Hermann Schäfer jedoch bleibt skeptisch: "Ich glaube einfach nicht, dass das nicht zunehmen soll." Er sehe sich auch gegenüber seinen Mietern in der Verantwortung. "Und was ist nach 21 Uhr? Dann wird die Kiste Bier rausgeholt und es geht munter weiter", sagt Schäfer und fügt hinzu: "Bei dem Treffen war jedenfalls keiner im Stande, mir zu sagen, wer für Ordnung sorgt." Und daher habe er seine Kündigung der Umkleideräume für die Sportler zum 30. September, die Stadtbürgermeister Schwartz gerne rückgängig gemacht sehen wollte, auch aufrecht erhalten. Und auch die Mieter fürchten eine Zunahme der Belastungen und lehnen daher den Ausbau ab. Carina Guntermann sagt: "Wir kennen das seit sechs Jahren. Nach dem Training ist noch lange nicht Schluss." Und den Dreck könne sie dann wegräumen, meint die Anwohnerin. Sie sagt: "Fußball-Spielen ist ja okay, aber es muss im Rahmen bleiben. Und die Grenze ist erreicht." Nachdem sich diese Woche nun auch der neue Ortsbeirat konstituiert hat und der neue Ortsvorsteher berufen worden ist, blickt Schwartz nach vorne. Er kündigt an: "Sobald sich der Ortsbeirat mit dem Thema befasst hat und weiß, was im Ort gewünscht wird, wird eine Einwohnerversammlung einberufen. Denn in Gees, so scheint es mir, liegt einiges im Argen." Schwartz, der zumindest von einer Verzögerung des Ausbaus in unbestimmter Länge ausgeht, meint dennoch: "Ich bin nach wie vor der Meinung, dass der Umbau des Sportplatzes zu einer Aufwertung von Gees führt."