Wo Jugendliche ins Vereinsleben integriert sind

UERSFELD. Mit dem Bewährten und dem Neuen in ihrem Dorf sind die Uersfelder Jugendlichen zufrieden. In den Vereinen wird Jugendarbeit schon lange groß geschrieben, und bald sollen den jungen Leuten auch ein Jugendraum und ein Skaterplatz zur Verfügung stehen.

Dem 16-jährigen Alexander Lanser fällt auf die Frage, was denn in Uersfeld für Jugendliche läuft, zuerst ein, dass er sich mit Freunden am Bushäuschen trifft. Der Schüler ist seit kurzem Mitglied im Junggesellenverein (JGV) und spielt bei der Spielvereinigung Uersfeld/Kaperich Fußball. "Wir sind auch öfter mal im Ferienpark zum Schwimmen und Billardspielen oder einfach so", erzählt Alexander von "Ausflügen" ins zwei Kilometer entfernte Gunderath. Daran beteiligt sich auch der gleichaltrige Sebastian Rieder. Aber es gebe auch in Uersfeld selbst genug Angebote.35 000 Euro für Quarterpipe & Co.

Und überhaupt werde ja demnächst alles einfacher, wenn endlich der Jugendraum fertig sei. Seit einem Jahr arbeiten fast jeden Samstag Jugendliche und Erwachsene an dem neuen Treffpunkt im Untergeschoss des Bürgerhauses. "Am Anfang war das Engagement gut, doch in der letzten Zeit ist es dünn geworden", bedauert Sebastian. Er deutet auf den zwölfjährigen Marius Gerhards und sagt: "Der Marius und sein Vater gehören zu denen, die besonders oft mithelfen." Zur Riege der 16-jährigen Uersfelder gehört auch Philipp Klein-Schüler, Mitglied im JGV und aktiver Fußballer, allerdings in Ulmen, weil es in Uersfeld für ihn keine Mannschaft gibt. Sein Urteil über seine Heimatgemeinde lautet: "Hier hat sich viel getan in letzter Zeit. Ich bin zufrieden." Er findet aber, dass die Verständigung innerhalb der einzelnen Gruppen von Jugendlichen besser sein könnte. Die Mädchen sind mit vier 14-Jährigen vertreten. Jennifer Klein kann ihren Hobbys nicht in Uersfeld nachgehen. Sie spielt Tennis in Kaperich, und Geigenunterricht erhält sie nach Schulschluss in Kelberg. Jana Daniels ist Mitglied im Jugendrotkreuz, sie geht einmal in der Woche in die Gruppenstunde und nimmt mit dem schon vielfach ausgezeichneten Ortsverein "Oberes Elztal" mehrmals im Jahr an auswärtigen Wettbewerben teil. "Hier kann alles so bleiben", bringt sie es kurz und knapp auf den Punkt. "Find' ich auch", sagt ihre Freundin Jutta Wollenweber. Und auch Ilona Miller gefällt es in Uersfeld. Sie wohnt zwar im Nachbarort Höchstberg, spielt aber im Musikverein Uersfeld. Vom neuen Skaterplatz berichtet der 13-jährige Daniel Schmitz: Seit dem Frühjahr wird am "Schulberg" daran gebaut, in den Herbstferien soll er fertig sein. Daniel weiß, welche Geräte auf der Anlage installiert werden: Quarterpipe, Pyramide und Bank. Wenn er und seine Freunde bisher auf den Straßen und Plätzen des Orts mit ihren Skateboards unterwegs waren, hatte es schon mal Ärger gegeben. "Manche Leute haben sich beschwert, dass wir Krach machen, und uns weggeschickt", erzählt er. Zur Freude der Jugendlichen sollen der Jugendraum und Skaterplatz (sowie ein Bolzplatz) in Kürze fertig sein. Das bestätigen auch der Beigeordnete des Uersfelder Ortsgemeinderats Werner Ritter sowie Ratsmitglied Petra Rieder. Der Jugendraum wird im Rahmen einer mehr als 200 000 Euro teuren Gesamtsanierung des Bürgerhauses geschaffen. Zurzeit ist ein Logo-Wettbewerb ausgeschrieben. "Die Jugendlichen sollen selbst einen Namen und ein Erkennungszeichen für ihren Raum entwickeln", erklärt Ritter. An der Finanzierung des rund 35 000 Euro teuren Skaterplatzes sind Orts- und Verbandsgemeinde, die Aktion Mensch sowie Firmen und Vereine mit Spenden beteiligt. Ritter und Rieder loben übereinstimmend die Jugendarbeit der örtlichen Vereine. Auch vom Vereinsleben der Nachbardörfer profitierten die Uersfelder Jugendlichen, sagen sie mit Blick auf den Tennisclub Kaperich, die Schützenbruderschaft Höchstberg, den Angelverein Gunderath und den Budosportclub Mannebach.

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