Wo man sich über neue Straßen freut

UDLER. Grund zum Feiern: Anlässlich der Fertigstellung der Kreisstraße 14 veranstaltet die Gemeinde Udler nach längerer Pause vom 26. bis 28. September wieder ein großes Straßen- und Backfest.

Die zwei Jahre währenden Bauarbeiten für die neue Kreisstraße in der 330-Einwohner-Gemeinde Udler sind abgeschlossen. Mitte 2001 hatten die Arbeiten Kreisstraße begonnen und so war der Ort lange durch Baustellenatmosphäre geprägt - mit tiefen Gräben und viel Durcheinander. Erfreulich an dem aufwändigen Projekt: Viele Anwohner nahmen die Grundsanierung der Hauptstraße zum Anlass, ihre Höfe und Anlagen zu verschönern.Birnenmus, Bunneskuchen - und ein Problem

"Die Gemeinde hat durch die Straßenneugestaltung und das Engagement der Bürger ein neues Gesicht bekommen", sagt Ortsbürgermeister Alfred Borsch zufrieden. Grund genug, den Abschluss der Bauarbeiten mit einem großen Fest zu feiern: "Schließlich sind auch die Bürger froh, dass die Arbeiten jetzt abgeschlossen sind", erklärt Borsch. Am Freitag, 26., und Samstag, 27. September, steigt aus diesem Anlass ein großes Straßen- und Backfest in Udler.Das letzte Backfest feierten die Udlerer vor neun Jahren. Anlass war damals ebenfalls das Ende von Straßenbauarbeiten. Da die Gemeinde zudem noch zwei renovierte und funktionstüchtige Backhäuser hat, lag die Idee eines solchen Fests nahe. "Das können wir wegen des Aufwands leider nicht jedes Jahr machen", erklärt der Bürgermeister die lange Pause.Das Backfest war schon seit vergangenem Jahr geplant - was manche Hausfrau zu großem Engagement motivierte. "Die Leute haben schon auf das Fest gewartet. Es gibt Frauen, die haben schon vergangenes Jahr Birnenmus eingekocht für Bunneskuchen", berichtet Borsch.Doch der Bürgermeister kann nicht nur auf die Hilfe emsiger Köchinnen vertrauen: Auch in der Bürgerversammlung, in der vor kurzem das Thema angesprochen wurde, erklärten sich viele Udlerer bereit, beim Fest zu helfen. Dennoch, ein Problem bleibt: "Da das letzte Backfest schon so lange zurückliegt, wusste niemand mehr genau, auch nicht die älteren Frauen, was bei den Backhäusern zu beachten ist und was man an Zutaten nehmen muss", sagt Borsch. Deshalb habe man sich Rat bei einem Bäcker geholt - "und so kriegen wir das schon hin". Besonderen Wert wurde darauf gelegt, dass alle Generationen beim Fest zusammenarbeiten, damit die Jüngeren die Arbeit für später erlernen. Die Vorbereitungen fürs Wochenende laufen auf Hochtouren: Der Sauerteig ist bereits angesetzt und ein Probebacken wurde ebenfalls absolviert. In drei Schichten arbeiten die Helfer schon, bevor am Freitag und Samstag der Hefekuchen in den Ofen kommt. Ort des Geschehens ist das Backhaus an der Hauptstraße. In einer Scheune daneben werden beim Fest dann Brot und Kuchen angeboten. Für die Gäste steht zudem ein Zelt bereit, das auch bei schlechtem Wetter Gemütlichkeit verspricht. Auch an die jüngeren Besucher ist gedacht: So können Kinder am Sonntagnachmittag Kutschfahrten unternehmen.Richtig stolz ist Bürgermeister Borsch auf das große Engagement, mit dem die Udlerer ihr Backfest vorbereiten. Ein Engagement, das die Bürger auch sonst an den Tag legen: "Wir haben hier eine sehr gute Dorfgemeinschaft, wo bei Veranstaltungen, wie dem Dorf- und Sportfest, wirklich jeder hilft." Grund dafür ist nach Borschs Ansicht, dass die Udlerer ihre gesamten öffentlichen Einrichtungen in Eigenarbeit errichtet haben: "So haben alle einen ganz anderen Bezug dazu."Als Beispiele nennt er den Sportplatz, das Feuerwehrhaus oder den alten Kühlraum, der zum Jugendraum umgestaltet wurde. Einen Wermutstropfen gibt es aber. "Bedauerlich ist nur, dass wir in Udler keine Gastronomie mehr haben. Denn das würde auch den Tourismus fördern", klagt der Bürgermeister.

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