Wunsch: Öffnen an Weihnachten

HILLESHEIM. Auf rund 150 000 Euro werden die Sanierungskosten für die St. Martinskirche in Hillesheim beziffert, die seit geraumer Zeit geschlossen ist. Weihnachten, so der Wunsch von Pastor Karl Kappel, soll sie wieder geöffnet werden.

Grund der Schließung der Kirche waren Stücke mit einem Durchmesser von bis zu vier Metern, die von der Decke gefallen waren. "Es wird vermutet, dass der große Temperaturunterschied in dem Gotteshaus in den Sommermonaten dazu geführt hat, dass sich die Stücke lösten", berichtet Pastor Karl Kappel. Es werde jedoch noch untersucht. Nach der Besichtigung wurde festgestellt, dass die gesamte Decke abgeschlagen und neu aufgebaut werden muss. Der erst vor zwei Jahren vorgenommene Innenanstrich und die Bemalung der Kirche müssen teilweise erneuert werden, was die Kosten vergrößert. Für Pastor Karl Kappel stellt die Schließung der St. Martinskirche eine hohe Belastung dar, da er mit zehn zu betreuenden Kirchen in den Pfarrgemeinden Hillesheim, Niederbettingen, Berndorf und Wiesbaum ohnehin ein großes Pensum zu absolvieren habe. Die seit langem anstehende Gewölbesanierung in der Herz-Jesu-Kirche in Niederbettingen ist ein weiteres Problem in seiner Gemeinde. Die für November in der Hillesheimer Pfarrkirche vorgesehene Firmung schafft weiteres Unbehagen, denn für die 78 Firmlinge und ihre Angehörigen steht derzeit keine geeignete Kirche zur Verfügung. Daher wurde beschlossen, dass die Firmung auf das Frühjahr 2004 verschoben wird. "Ich bin schon der Meinung, dass eine Firmung in einem angemessenen Raum stattfinden sollte. Nicht in der Stadthalle, sondern in einer Kirche", ist Silvia Valerius, die Mutter eines betroffenen Firmlings, mit der Verschiebung einverstanden.Firmlinge wegen Verschiebung enttäuscht

Bei den Firmlingen hingegen ist Enttäuschung angesagt. Firmling Sebastian Thome sagt: "Nicht nur ich finde das schade, denn wir haben uns ja alle darauf vorbereitet." Katechetin Claudia Widua bringt Verständnis auf: "Bei der Terminfestlegung dachte keiner an so etwas. Ich kann den Pastor verstehen, dass die Firmung auf alle Fälle in der Kirche und nicht in der Stadthalle stattfinden soll." Seit der Schließung werden die Sonntagsgottesdienste und Sterbeämter in der Stadthalle, die Werktagsgottesdienste und Rosenkranz-Andachten im Pfarrheim veranstaltet. Die Taufgottesdienste wurden nach Berndorf verlegt. Zu den Sanierungskosten sagt Verwaltungsratsmitglied Richard Esch: "40 Prozent - also 60 000 Euro - muss die Pfarrgemeinde aufbringen, 60 Prozent zahlt das Bistum." Klar ist, dass das Kirchenschiff vollständig eingerüstet werden muss, was auf eine längere Reparaturphase schließen lässt. Dennoch verliert Pastor Kappel nicht die Hoffnung, sondern spricht einen Wunsch aus: "Es wäre schön, wenn wir Weihnachten unsere Kirche wieder für den Gottesdienst öffnen könnten."

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