Zu Besuch beim irischen Pendant

STROHN. Zwischen Strohn und der irischen Gemeinde Bunmahon soll eine Partnerschaft entstehen. Vier Bürger aus der Gemeinde sind für vier Tage an die Südküste Irlands gereist, um Kontakte zu knüpfen.

"Die Menschen in Bunmahon sind einfach, aber unglaublich gastfreundlich", sagt Dietmar Daniel. Für Norbert Otten waren "Land und Leute einfach reizend" und für Irene Sartoris steht die "Herzlichkeit der Menschen von Bunmahon an erster Stelle". Viel Lob spendeten die vier Strohner den Iren nach dem Kontakt, aber das war erst der Anfang eines Verhältnisses, das noch weiter wachsen soll: Die Eifelgemeinde möchte eine Partnerschaft mit der grünen Insel eingehen - und die Leute im 350 Einwohner zählenden Bunmahon an der irischen Südküste möchten dasselbe. "Strohn, ein aufstrebender Ort möchte seine Flügel über die europäischen Grenzen erheben. Es ist ein glücklicher Zufall, dass wir auf diesen Partner gestoßen sind", sagt Ortsbürgermeister Alois Pohlen. "Diese Partnerschaft kann nur gut für uns sein." Irene Sartoris, Dieter Flatow, Dietmar Daniel und Norbert Otten waren auf eigene Kosten vom Flughafen Hahn im Hunsrück nach Irland geflogen. Bunmahon (wörtlich: Mündung des Mahon) liegt am Fluss Mahon und hat etwa 350 Einwohner. Mitte des 19. Jahrhunderts lebten fast 1300 Menschen dort, weil an der so genannten Copper Coast (Kupferküste) reiche Kupferadern lagen, und das Metall abgebaut wurde. Als der Rohstoff ausging, wanderten viele Iren nach Amerika aus. Bunmahon ist heute ein beschaulicher Ort mit einem warmen Klima, 60 Meter hohen Klippen, aber wenig Arbeit für die Menschen. Es gibt eine Schule, einen Gemischtwarenladen, eine Post, zwei Pubs (Kneipen) und ein kleines Museum, in dem die Relikte des Kupferabbaus und seiner Geschichte gezeigt werden. Und es gibt den Verein von zehn Leuten, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Bunmahon touristisch zu vermarkten. Dazu gehört auch die Partnerschaft mit einer europäischen Gemeinde, die möglichst wie Bunmahon vom Vulkanismus geprägt ist. Die Geologin Dr. Marie Luise Frey stellte den Kontakt zwischen den beiden Gemeinden her.Viele nette Menschen kennen gelernt

Die Abordnung aus Strohn lernte viele nette Menschen kennen wie Karen Többe, die vor neun Jahren aus Deutschland kam und in deren Haus die Strohner wohnten. Sie engagiert sich für Bunmahon und das kleine Bergbau-Museum. Volles Programm hatten die Iren ihren Gästen geboten. Ein Schloss und eine Wollfabrik wurden besichtigt, in der Schule empfingen Kinder und Lehrer die Deutschen mit offenen Armen, mit dem Boot ging es aufs Meer und zu den Klippen und in der Kreisverwaltung von Dungarvan gab es einen großen Empfang und ein Essen für die Strohner Delegation. Der Abschied aus Bunmahon war herzlich. Demnächst soll eine Abordnung aus Irland nach Strohn kommen, um die Beziehung zu vertiefen. "Wenn die Gemeindepartnerschaft klappt, darf sie nicht Sache Einzelner sein, sondern die ganze Gemeinde muss sich daran beteiligen", sagt Pohlen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort