Zu Fuß unterwegs auf der neuen Autobahn

DARSCHEID/RENGEN. Wo in einem Monat offiziell PKW und LKW über das neu gebaute Teilstück der A 1 fahren dürfen, konnten die Bürger am Sonntag Rad fahren, wandern und ein großes Rahmenprogramm bei der Veranstaltung "Erlebnismeile A 1" genießen.

Zum Staunen war das schon, was es zu sehen gab. In den einst ruhigen Wald zwischen Darscheid und Daun-Rengen hatten nur rund 100 Arbeiter, Ingenieure und Planer in drei Jahren eine Autobahn von 2,4 Kilometer mit zwei großen Brücken geschaffen. 25 Millionen Euro wurden verbaut und 1,2 Millionen Kubikmeter Erdmassen bewegt. Auch der Weiterbau bis zur Anschlussstelle Gerolstein ist schon gesichert. Dafür stehen 50 Millionen Euro bereit. Für das Jahr 2009 ist die Fertigstellung geplant. Dies alles den Bürgern vorzustellen und zu erläutern, war Sinn der Veranstaltung "Erlebnismeile A 1", die von der Verbandsgemeinde Daun und der Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) zusammen ausgerichtet und organisiert wurde.Besucher vor allem am Nachmittag unterwegs

Nur das Wetter mit immer wieder einsetzenden Regenschauern machte den Veranstaltern anfangs einen Strich durch die Rechnung. Am Sonntagnachmittag dann aber strahlender Sonnenschein. Und so kamen viele Besucher auf die Autobahn, um sich die Autobahn anzuschauen und sich zu informieren. Den endgültigen Lückenschluss der A 1 halten allerdings die wenigsten Besucher im nächsten Jahrzehnt für realistisch. "Es ist noch eine Menge zu tun, vielleicht geht es in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren, aber ich glaube es wird nichts wegen dem fehlenden Geld", sagte beispielsweise Maria-Anna Spies aus Daun-Boverath, die das neue Teilstück wegen seinen Brücken und der Landschaft aber "sehr schön findet. Das sollte man sich unbedingt anschauen." Die Nordrhein-Westfalen legen nach

Diplom-Ingenieur Dietmar von Landenberg vom Landesbetrieb Straßen und Verkehr ist Projektleiter des 2,4 Kilometer langen Teilstücks und optimistisch, was die weiteren Chancen des Lückenschlusses betrifft. "Bis Kelberg haben wir noch keine Mittel, ich gehe aber davon aus, dass wir sie in den nächsten Jahren bekommen werden". Er habe den Eindruck, dass jetzt auch von Nordrhein- Westfalen aus der Lückenschluss mit Nachdruck betrieben werden. "Und wenn das letzte Stück vielleicht privat finanziert wird, dann wird das ganze auch in einem Stück geschehen", sagte von Landenberg. Von Berufs wegen interessierte sich Jürgen Gitzen, Kolonnenführer bei der Straßenmeisterei Kelberg, für den Autobahnneubau. "Ich denke, über das ganze Teilstück der A 1 bis Tondorf werde ich erst als Rentner fahren können, weil es sich durch Geldschwierigkeiten beim Bund noch längere Jahre hinziehen wird", sagt Gitzen, der die Veranstaltung sehr gelungen fand, weil es so viele Informationen gab. Herbert Schneiders, CDU-Mitglied des Landtags, hält einen Lückenschluss sogar in den kommenden zehn Jahren für möglich "wenn alle an einem Strang ziehen und den Lückenschluss auch wirklich wollen".

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