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Der Bau eines Campingplatzes in Kerpen wäre eine sinnvolle, seit Jahren überfällige Maßnahme zur Belebung des schon lange schwächelnden Fremdenverkehrs in der Urlaubsregion Hillesheim. Natürlich bringen solche Anlagen Vor- und Nachteile mit sich, wobei jedoch die Vorteile überwiegen sollten.

Geeignete Hotels, die größere Kapazitäten an Urlaubern aufnehmen könnten, sind seit Jahren außer Betrieb. Also muss man den Gästen eine Alternative anbieten. Hinzu kommt noch, dass der Campingurlaub in Zukunft wohl die einzig finanzierbare Form des Urlaubs für viele Familien sein wird. Sicher ist, dass ein Grossteil der heimischen Wirtschaft von solch einer Anlage wie dem Campingplatz einen Nutzen hätte. Egon Martinetz Hillesheim Ein Campingplatz in Kerpen? Ich schaue auf den Kalender und denke wir haben den 1. April und nicht den 4. August. Gerade in der Verbandsgemeinde Hillesheim, wo touristische Projekte wie das Hotel Augustinerhof in Hillesheim und das Hotel Burghof in Kerpen, nicht nur zur Messezeit auf Monate im Voraus ausgebucht sind... Nun gut. Freilingen hat einen See. Wenn der Steinbruch in unmittelbarer Nähe mit dem Abbau fertig ist, der Weinberg nur noch als Kulisse steht, dann kann man ja den Aufschluss fluten. 500 Stellplätze gegen ein Dorf mit 400 Einwohnern. Wer kommt für die Infrastruktur auf (Erweiterung der Kläranlage)? Der Investor oder die Steuerzahler der Orts- und Verbandsgemeinde? Geben 1500 Touristen ihr Geld in Kerpen aus? In Kerpen? Wo: In der Dorfhandlung? Vielleicht macht es ja Sinn, nur in Großprojekten zu denken. Man kann ja auch die Wiederbelebung und Herzmassage an einem Grillhähnchen üben. Kleine, naturnahe Lösungen wie Camping auf dem Bauernhof in Frankreich oder auch eine kontinuierliche Überprüfung der Wünsche und Bedürfnisse der Gäste durch von der touristischen Infrastruktur unabhängige Gutacher und deren Evaluation sind (offenbar) Teufelswerk. Hans-Christoph Heymann Berndorf Ich fürchte bei einem Verhältnis von 1500 Campern zu 450 Einwohner des Dorfes Kerpen eine Überfremdung mit sozialen Spannungen. Wer gibt uns die Sicherheit, dass nicht doch die Einwohner der Gemeinde die Erweiterungskosten der Kläranlage tragen müssen? Welche Zugeständnisse erhofft sich der Investor? Ist angesichts der hohen Investitionskosten überhaupt mit Gewerbesteuer zu rechnen? Wiegt der eventuelle Vorteil für wenige Geschäftsleute im Dorf den Nachteil für viele auf? Was ist, wenn der Investor insolvent wird? Wer entsorgt die Campingruine? Welche zusätzlichen Auflagen an Dorfpflege bringt der Campingplatz für uns? Die landschaftliche Idylle wird durch solch eine Großanlage empfindlich beeinträchtigt und vielleicht sogar zerstört. Kerpen ist so attraktiv wegen der unberührten Natur und nicht wegen der Wohnmobile! Was ist, wenn der Stausee als Badesee - auch ohne Genehmigung - genutzt wird? Wie wirkt sich dies auf den Fischbestand aus? Wer verhindet eine ökologische Veränderung? Ingrid Jonas Kerpen

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