Herr Harré, warum kümmert sich der Lions-Club seit zwei Jahren um den Weltkindertag? Harré: Wir haben uns die Hilfe für Kinder groß auf die Fahne geschrieben. Der Lions-Club Deutschland hat ein durchgängiges Programm für Kleinkinder bis Pubertierende, und das wollen wir auch im Kreis Daun umsetzen. Das passiert schon bei der Verkehrserziehung, dem "Klasse 2000"-Projekt mit Suchtpräventions-Veranstaltungen an Grundschulen. Darüber hinaus soll demnächst das Projekt "Erwachsenwerden" zur Stärkung des Selbstbewusstseins und zur Konfliktbewältigung bei Jugendlichen folgen. Wovon werden diese Aktionen bezahlt? Harré: Das Geld kommt durch Mitgliedsbeiträge und Spenden aus der Bevölkerung zusammen - wie beim Lions-Konzert. Für den Weltkindertag stellen wir 400 Euro zur Verfügung. Permanent unterstützen wir ein Kinderkrankenhaus und eine Arztpraxis im bulgarischen Plovdiv, die sich dort um die Ärmsten der Armen kümmern. Aber auch im Einzelfall helfen wir, wie beispielsweise einem Mädchen aus der Verbandsgemeinde Gerolstein, das im Rollstuhl sitzt und deshalb Umbauten im Haus nötig wurden. Denken Sie, dass die Politik zu wenig für die Kinder und Jugendliche tut? Harré: Nicht nur die Politik, alle tun zu wenig. Die Industriegesellschaft übt Zwänge auf die Familien aus mit der Folge, dass beide Elternteile arbeiten gehen müssen. dadurch finden viele Kinder nicht mehr genügend Liebe und Geborgenheit in ihren Familien. Außerdem lauern viele Gefahren wie sexueller Missbrauch und Drogen. Es ist höchste Eisenbahn, wie beispielsweise am Weltkindertag, auf diese Probleme aufmerksam zu machen, denn vieles fällt im Alltag in unserer reizüberfluteten Welt hinten runter. Der Lions-Club hat das Motto "we serve", also wir dienen. Und das gilt vor allem für die Leute, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Die Fragen stellte Gabi Vogelsberg. Der Lions Club Daun, gegründet am 1. Februar 1974, hat derzeit 27 Mitglieder. Ansprechpartner ist Paul Harré aus Darscheid, Telefon 06592/980674.