Zum Baden nach Jünkerath

HILLESHEIM. (fs) Probleme plagen derzeit die Behindertensportler aus Hillesheim: zum einen leidet der Verein unter Nachwuchssorgen, zum anderen müssen die Männer und Frauen für ihr Wassergymnastik-Training auf das Jünkerather Schwimmbad ausweichen. Grund ist die Schließung des Augustinerklosters.

Seit Jahrzehnten ist die Behinderten-Sportgruppe (BSG) Hillesheim ein Begriff für Bewegung und Geselligkeit. Der im Jahr 1967 von 16 Kriegsversehrten aus dem Zweiten Weltkrieg gegründete Verein verfügt über ein vielfältiges Sportprogramm. Neben dem von Anfang an favorisierten Faustball wird Gymnastik, Sportkegeln und Warmwassergymnastik angeboten. Durch die Schließung des Augustinerhotels müssen die Hillesheimer Behindertensportler jedoch seit geraumer Zeit auf das Schwimmbecken in Jünkerath ausweichen, was erhebliche Umstände und Kosten mit sich bringt. Unisono klagen die Sportler über die "Übergangslösung". Bei den Treffen aber herrscht gute Laune. Winfried Meyer (30) sagt: "Ich bin schon die Hälfte meines Lebens dabei und habe viel Freude beim Faustball". Willy Stoffels blickt zurück: "Gehörte ich bei der Gründung noch zu den Jüngeren, so bin ich jetzt mit meinen 81 Jahren eines der ältesten Mitglieder, und doch ist die Bewegung und die Kameradschaft ein wichtiger Bestandteil meines Lebens." Seit 1977 auch Frauen und Jugendliche zugelassen

Doch der Verein leidet an Mitgliederschwund - obwohl seit 1977 auch Frauen und Jugendliche zugelassen sind. "Wir wünschen uns mehr Mitglieder, um den Verein weiterführen zu können", sagt der seit 20 Jahren amtierte Vorsitzende Herbert Albrecht (76). Die beiden 14-jährigen Mitglieder Pascal Leclair und Joschua Simon bilden die Ausnahme. Sie sagen: "Uns bereitet das Faustballspielen großen Spaß, sonst wären wir nicht hier." Auch heute noch nimmt die BSG an Turnieren teil. Zudem werden Spiele mit den Sportfreunden aus Gerolstein und Mehren veranstaltet - um den seit Jahrzehnten bestehende Kontakt zu halten. Die weit über 50 errungenen Pokale lassen auf ehrgeizige Teilnehmer schließen. "Mir gefällt neben den sportlichen Tätigkeiten der über Jahre gewachsene Zusammenhalt unseres Vereins", erzählt Klaus Jakoby (64) aus Wiesbaum begeistert. Freude kommt auch bei den geselligen Veranstaltungen mit Familienangehörigen in der vereinseigene Schutzhütte auf. Dem Verein gehören derzeit rund 60 Mitglieder an. "Über neue Mitglieder, besonders im Faustball, montags um 19.30 Uhr in der Hauptschule würden wir uns dennoch sehr freuen", sagt der Vorsitzende. Ansprechpartner ist Herbert Albrecht 06593/8363.

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