Zwei Klassen des Thomas-Morus-Gymnasiums in Daun engagieren sich gegen Zigarettenautomaten

Daun · Die Mädchen und Jungen der Klassen 6a und 7a des Dauner Thomas-Morus-Gymnasiums (TMG) tüfteln mit ihrer Lehrerin Katrin Somers an einem gemeinsamen Wettbewerbsprojekt für eine bessere Welt: Sie möchten, dass Zigarettenautomaten in den Dörfern und Städten der Vulkaneifel abgebaut werden.

Daun. Seit die 7a des TMG mit ihrer Klassenlehrerin Katrin Somers ein fünfstündiges Programm an der "Kinderakademie Gesundheit" an der Mainzer Unimedizin absolviert hat, möchten die Mädchen und Jungen auch "Herzretter" sein. "Es war total toll in Mainz", erzählt der Schüler Marc Mayer. Am interessantesten seien der Vortrag von Professor Thomas Münzel sowie der Gang durch das begehbare Herzmodell und die Experimente zu den schädlichen Auswirkungen des Rauchens gewesen.

Passend dazu entdeckte Lehrerin Katrin Somers, die auch die Klasse 6a unterricht, im Magazin "leo" der Wochenzeitung "Die Zeit" einen Wettbewerb für "Weltretter". Nun arbeiten die beiden Klassen seit Wochen gemeinsam an einem Projekt. Ihre Idee: Sie möchten in ihren Wohnorten dafür sorgen, dass Zigarettenautomaten abgebaut werden. Dazu haben sie als Fakten im Internet recherchiert, dass die Lebenserwartung von Kindern, die mit etwa 14 Jahren das Rauchen beginnen, um 20 Jahre sinkt, dass die Aggressivität steigt und die Konzentration nachlässt. Zwar ist jegliche Form von Werbung für Tabakwaren verboten. Doch allein in Deutschland stehen über 400 000 Zigarettenautomaten, an denen sich zu einem großen Teil auch Jugendliche bedienen; so haben es die Dauner Gymnasiasten ermittelt.

Oft befänden sich die Zigarettenautomaten direkt neben Kaugummi- und Spielzeugautomaten, berichten Yannick Gatzke, Moritz Frings und Marc Mayer. Mit diesen Fakten und mit ihrem Anliegen, die Zigarettenautomaten an öffentlichen und frei zugänglichen Orten abzubauen, haben die beiden Klassen sich brieflich an 20 Stadt- und Ortsbürgermeister im Landkreis Vulkaneifel sowie an den Bundesverband Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller (Köln) gewandt. "Denken Sie an die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen!", heißt es in dem Schreiben.

Geantwortet hat bisher nur ein Einziger: Walter Eich, Ortsbürgermeister von Mannebach bei Kelberg (siehe Extra). Und Heinz Martin, Ortsbürgermeister von Strohn, hat der Klasse 6a, die auch sein Sohn Peter besucht, einen Besuch mit Gespräch über das Thema Zigarettenautomaten zugesagt.
Aktuell arbeiten die beiden Klassen mit Hochdruck an der Fertigstellung des Wettbewerbbeitrags. Nach der Abgabe soll eine Poster-Info-Aktion zu dem Thema an ihrer Schule gestartet werden. bbExtra

Aus dem Antwortschreiben von Ortsbürgermeister Walter Eich: "Als überzeugter Nichtraucher begrüße ich eure Kampagne sehr. [...] Nun ist es bei uns in Mannebach so, dass der einzige Zigarettenautomat an einem privaten Gebäude hängt. Insofern hat die Ortsgemeinde nicht unmittelbar die Möglichkeit, dies zu verbieten. [...] Unsere Ortsgemeinde ist jedoch bemüht, dem Rauchen entgegenzuwirken: In der Satzung zur Benutzung unseres Bürgerhauses steht ausdrücklich, dass im gesamten Gebäude Rauchverbot herrscht." bb

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