Zwei Läden machen dicht, einer eröffnet

GEROLSTEIN. In den nächsten Wochen stehen Veränderungen im Einzelhandel der Brunnenstadt an. Der Extra-Markt wird die Stadt ebenso wie Radio Runge verlassen. Im Rondell eröffnet ein Geschäft für Kinderspielzeug.

Der Herbst bringt viele Neuerungen für die Gewerbesituation in Gerolstein. Die wohl wichtigste Entscheidung betrifft den Auszug des Extra-Marktes aus dem Ladenlokal im Rondell: "Der 25. Oktober wird der letzte Verkaufstag sein", bestätigte Vermieterin Gerlinde Schlacks auf Anfrage des Trierischen Volksfreund . Der Mietvertrag, der im Oktober auslaufen werde, sei nicht mehr verlängert worden.An Parkplatzsituation gescheitert

Da die "Einkaufsmacht des Ortes Gerolstein sich auf den Stadtrand verschoben habe", sei eine "Betreibung des Markts an diesem Standort für das Unternehmen Extra unwirtschaftlich geworden", teilte das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit. Zwar habe es Bemühungen gegeben, einen Ersatzstandort in Gerolstein zu finden. Diese Bemühungen seien jedoch wegen der ungünstigen Parkplatzsituation gescheitert. Gerlinde Schlacks führt darüber hinaus als weiteren Grund für den Auszug die Umstrukturierung innerhalb des Unternehmens Extra" an: "Der generelle Trend ist, dass die Läden immer größer werden. Das Ladenlokal in Gerolstein ist aber nicht sehr groß, deshalb lag es nahe, dass Extra auszieht." Die Schließung des Markts geht auf Kosten der Angestellten, von denen laut Pressemitteilung sechs ihren Job verlieren werden. Doch wie es aussieht, muss Gerolstein auch in Zukunft nicht auf einen Supermarkt im Stadtzentrum verzichten: "Zur Zeit laufen noch Verhandlungen mit einem weiteren Lebensmittel-Discounter, der das Ladenlokal übernehmen will. Für den 7. November ist bereits die Wiedereröffnung geplant", berichtete Gerlinde Schlacks. Neben dem Extra-Markt verlässt auch das Radio- und Fernsehgeschäft Runge Gerolstein. Hier ist bereits am 30. September der letzte Verkaufstag. Als Hauptgrund für die Aufgabe des Ladens führte Günter Runge an, man wolle die Kräfte am Hauptsitz in Hillesheim bündeln. Darüber hinaus sind es jedoch auch tief greifende Veränderungen in der Branche, die Runge zur Schließung des Ladens in Gerolstein zwingen: In der gesamten Branche sei der Umsatz an CDs stark rückläufig.Laden nicht länger rentabel

In diesem Jahr werde der Rückgang bei etwa 20 Prozent liegen. "Da unser Laden in Gerolstein aber einen hohen Tonträgeranteil hat, spüren wir hier die Entwicklung besonders stark", erklärte Runge. Daher seien die Kosten zu hoch für die Rendite, und der Laden in Gerolstein sei nicht länger rentabel. Neben diesen beiden Geschäftsaufgaben wird es im Herbst jedoch auch eine Ladeneröffnung im Stadtzentrum geben. Dann wird gleichzeitig eine Marktlücke in Gerolstein geschlossen, wenn Rosemarie Reuter am 8. Oktober im Rondell ihren Spielzeugladen, die "Kinderspielkiste", eröffnet. In dem Ladenlokal sehe es zwar "zur Zeit noch etwas chaotisch aus", berichtet die Unternehmerin. Aber Ende der kommenden Woche soll die Ware auf den 130 Quadratmetern Verkaufsfläche eingeräumt sein. Dann finden die Kunden schon am 5. Oktober zum verkaufsoffenen Sonntag "alles von Puppenwagen über Kinderspielzeug bis hin zu Hobbyartikeln". Dass der Laden für Gerolstein ein Gewinn sein wird, davon ist Rosemarie Reuter überzeugt: "In ganz Gerolstein gibt es bisher keinen Spielzeugladen, der nächste ist in Hillesheim."

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