Bodenbach. (bb) Vor mehr als einem halben Jahrhundert hatte man den beiden Glocken ihre ursprüngliche Aufgabe genommen, denn nach dem Umbau der St.-Apollonia-Kirche waren 1956 drei neue geweiht und im Turm installiert worden. Die 70 Kilo schwere Vorgängerin aus dem Jahr 1716 war stumm im Turm zurückgelassen worden, die 100 Kilo wiegende von 1775 hatte seither am Altar als Wandlungsglocke gedient.

Bei einer Inspektion des Glockenturms durch Bruder Michael Reuter, Glockengießer der Benediktinerabtei Maria Laach, sei dieser im Frühjahr auf die alten, kunstgeschichtlich höchst interessanten Glocken aufmerksam geworden. Es sei der Plan gefasst worden, sie zu restaurieren und das bestehende Läutwerk mit ihnen zu erweitern, berichtet Ortspfarrer Klaus Kohnz dem Trierischen Volksfreund zu der Vorgeschichte der jetzigen Segnung und anschließenden Aufhängung im Turm der im vorigen Jahr aufwendig außen renovierten Kirche (der TV berichtete). "An Allerheiligen sollen die fünf erstmals zusammen zu hören sein", versprach er.

Nun ist das Gotteshaus voll besetzt und festlich geschmückt. Zur Betonung des Aufbruchs in eine - wie Pastor Kohnz es in seiner Predigt nennt - "nur in Gemeinschaft zu bewältigende pfarrliche Zukunft" singen die Kirchenchöre von Müllenbach und Bodenbach gemeinsam unter Leitung von Rolf Gast. Kohnz warnt vor dem "Sog des Verdrießlichen" und empfiehlt "Gott als Navigationssystem für die Fahrt durchs Leben". Glocken seien Stimmen aus der Ewigkeit Gottes, ihr Grundton laute: "Komm doch", sagt der Priester.

Den Gruß des Pfarrgemeinderates richtete die Vorsitzende Irene Kirst (Bongard) an Pfarrangehörige und Gäste. Sie dankte allen Helfern und lud zum Pfarrfest mit Musik, Wettbewerben und guten Speisen und Getränken ein.