Zweiteilung macht keinen Sinn

Eine Verlagerung des Naturkundemuseums ins Brunnenwerk würde den Ortseingang Gerolsteins deutlich auf-, die Altstadt samt Fußgängerzone weiter abwerten. Das ist klar. Die Überlegung, die per Bus anreisenden Gäste direkt vor der Tür des Museums abzusetzen, aber nicht wieder dort abzuholen (sondern am Busparkplatz Hutter oder am Bahnhof), hat schon einen gewissen Charme.

Eine Verlagerung des Naturkundemuseums ins Brunnenwerk würde den Ortseingang Gerolsteins deutlich auf-, die Altstadt samt Fußgängerzone weiter abwerten. Das ist klar. Die Überlegung, die per Bus anreisenden Gäste direkt vor der Tür des Museums abzusetzen, aber nicht wieder dort abzuholen (sondern am Busparkplatz Hutter oder am Bahnhof), hat schon einen gewissen Charme. So müssten die Gäste vor der Heimreise zunächst die Fußgängerzone passieren. Und die kann jeden zusätzlichen Gast gebrauchen. Fragt sich nur, wie viele "Busladungen" direkt das Museum als Ziel ansteuern? Der Großteil der Museumsgäste – Schülergruppen und Einzelbesucher – tut das nicht, sondern marschiert ohnehin durch die Stadt. Dieses Argument für den bestehenden Standort wiegt daher nicht all zu schwer. Die historische Bausubstanz (zumindest des Museums) im Umfeld von Wasserturm und Löwenburg hingegen schon. Eine Sanierung des Gebäudes steht ohnehin an. Aber die künftige Nutzung? Für den Umzug spräche zum einen, dass das Thema Wasser ohnehin einen Schwerpunkt im Museumskonzept einnehmen soll, zum anderen der auffällige und sehr gut frequentierte Standort sowie die bequeme Verkehrsanbindung. Nicht zuletzt die Aussagen von Städteplanern, die eine Aufwertung des Umfelds an der Bundesstraße fordern und darin Gerolsteins Zukunft sehen, zielen genau auf diese Entwicklung ab. Keinen Sinn hat allerdings eine Zweiteilung mit Wassermuseum im Werk und geologischer Ausstellung in der Altstadt. Das ist für den oder die Betreiber doppelt aufwändig, und für die potenziellen Gäste unpraktisch. Letztlich wird entscheidend sein, wie viel Geld welche Variante kostet. Und zuallererst, ob der Gerolsteiner Brunnen interessiert ist. Davon kann derzeit noch keine Rede sein. Vermutlich werden die nächsten beiden Jahre mehr Klarheit bringen. Und so lange wird das Gesamtvorhaben voraussichtlich auf Eis liegen. m.huebner@volksfreund.de

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