Nun Gerolstein und Hillesheim?

Hillesheim/Gerolstein · Nach den Abwanderungswünschen von Gemeinden der Oberen Kyll nach Prüm zeigt das Land neue Gesprächsbereitschaft. Die Zwangsfusion Hillesheim-Obere Kyll ist momentan kein Thema mehr, nun sind Delegationen aus dem Gerolsteiner und Hillesheimer Land zu Gesprächen nach Mainz eingeladen worden.

Hillesheim/Gerolstein. Gut ein Jahr ist es her, dass die Vertreter der Verbandsgemeinde (VG) Gerolstein die mehr als ein Jahr dauernden Fusionsverhandlungen mit den Kollegen aus Hillesheim und der Oberen Kyll von sich aus abgebrochen haben. Denn erstens war die VG Gerolstein gar nicht gezwungen zu fusionieren. Und zweitens stellte sich heraus, dass Gerolstein für die kleineren und finanziell schwächeren Nachbarn im Norden hätte zahlen müssen. Da das im Gerolsteiner Land keiner wollte, folgte der Ausstieg.
Nun sollen sich die Verantwortlichen aus dem Gerolsteiner und Hillesheimer Land doch noch mal im Ministerium an einen Tisch setzen, "um als Alternative zur Fusion Hillesheim-Obere Kyll über einen Zusammenschluss Gerolstein-Hillesheim zu sprechen", bestätigt Hillesheims Bürgermeisterin Heike Bohn (parteilos) auf TV-Anfrage. Auf die Frage, was sie sich davon erhoffe, sagt Bohn: "Dass ich Klarheit über die Rahmenbedingungen erhalte, die sich ja offensichtlich geändert haben." Über ein Bündnis mit Gerolstein will sie aktuell noch nicht spekulieren. Sie sagt in Erinnerung an die damaligen Verhandlungen nur: "Es gibt bei uns einige, die darin eine Juniorpartnerschaft mit Nachteilen für die VG Hillesheim sehen. Die größte Befürchtung ist, dass unsere Realschule plus leiden könnte, da es in Gerolstein ein ähnliches Angebot gibt. Aber auch den Verwaltungssitz Hillesheim sehen einige bedroht."
Angst um den Verwaltungssitz



Genau dies spricht auch Hillesheims Stadtbürgermeister Matthias Stein (CDU) an. Er sagt: "Von dem Gespräch weiß ich nichts. Ich finde es aber ein Ding, dass ich nicht eingeladen bin. Wahrscheinlich, weil alle wissen, welch großen Wert ich auf den Erhalt von Hillesheim als Verwaltungssitz lege."
Äußerst wortkarg gibt sich Matthias Pauly (CDU), Bürgermeister der VG Gerolstein. Er hat nach eigenem Bekunden erst am Freitag vier Terminvorschläge aus Mainz bekommen und geht daher davon aus, dass das Gespräch im März sein wird. Er sagt: "Der Bestand der VG Gerolstein war zu keinem Zeitpunkt infrage gestellt, und bislang waren wir auch nie gezwungen, uns Gedanken über eine Fusion zu machen. Wenn jetzt bei uns vonseiten des Ministeriums Gesprächsbedarf angemeldet wird, kommen wir dieser Bitte gerne nach." Er gehe daher "ganz offen und entspannt" in das Gespräch. Danach sehe man weiter. mh
Extra

Während Prüm, Obere Kyll, Gerolstein und Hillesheim in die Landeshauptstadt eingeladen worden sind, haben die Bürgermeister der Verbandsgemeinden Kelberg (Kreis Vulkaneifel) und Ulmen (Kreis Cochem-Zell) keine Post bekommen. Ulmen hat Interesse an einer Fusion, Kelberg nicht. Bürgermeister Karl Häfner (CDU): "Wir wollen auch nicht über die Kreisgrenzen hinweg irgendwo hinwechseln. Weder freiwillig, noch zwangsweise. Bereits im Gutachten der Universität Trier wurde festgestellt, dass Kelberg nicht unbedingt fusionieren muss. Eine Wirtschaftlichkeit der Verwaltung wurde bescheinigt." Für seinen Ulmener Amtskollegen Alfred Steimers (CDU) erklärt sich der Umstand, keine Post bekommen zu haben, so: "Ich gehe davon aus, dass man sich um uns erst ab 2014 ,kümmert\\'." sts

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