Behelfs-Argumentation

Die berühmten "So-Da"-Brücken, die so heißen, weil sie einfach nur "so da" in der Landschaft stehen, sind hinlänglich bekannt. Nun also kommt möglicherweise eine "So-Da"-Autobahn hinzu. Über Jahre hinweg wäre das 2,4 Kilometer lange A 1-Teilstück eine Straße nach Nirgendwo, sollten die Auffassung von Landrat Onnertz und die (Nicht-)Absicht aus Mainz Realität werden.

Dabei mutet die Argumentation, die Onnertz ins Feld führt, angesichts aller Erfahrungen mit dem Lückenschluss schon beinahe absurd an: Ob in Rengen eine Behelfsausfahrt kommt oder nicht, dürfte bei den entscheidenden Stellen in Berlin und anderswo ungefähr so interessant sein, wie die Feststellung, dass in China ein Sack Reis umgefallen ist. Für den Lückenschluss sind ganz andere Fakten entscheidend (Stichwort: Maut-Desaster). Dennoch hat es auch positive Aspekte, wenn die Behelfsausfahrt nicht kommt, denn 1,3 Millionen Euro sind nach wie vor eine schöne Stange Geld. Und die Frage, ob diese Summe für eine Behelfs-Ausfahrt (mit Betonung auf "Behelfs-") zum Fenster hinausgeworfenes Geld ist, darf durchaus gestellt werden. Zumal es für Daun ja schon zwei Autobahn-Ausfahrten gibt. Dennoch: Jetzt muss schnellstmöglich Klarheit geschaffen werden, denn dieses Herumgeeiere schadet dem Ansehen des Projekts in der Bevölkerung mehr als alles andere. r.gruen@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort