Die CDU doktort

So richtig glauben mag man es noch nicht: Uli Meyer und Hans-Peter Slabik nicht mehr im Kreistag ? Unbestätigten Gerüchten zufolge soll in der Kreisverwaltung (und nicht nur dort) nach Bekanntwerden dieser Meldung die Sektkorken geknallt haben.

Aber die sollen sich mal nicht zu früh freuen, denn mal ehrlich, was kommt denn danach? Gähnend langweilige Sitzungen und kein Adrenalin-Schub mehr bei Dezernenten und Abteilungsleitern, wenn sie künftig von den Grünen nicht mehr getriezt werden. Und wer soll künftig den Buhmann für die anderen Fraktionen machen? Nicht zu vergessen: Auch die Presse wird schwer leiden müssen. Keine knackigen Zitate, keine Kurzkonferenzen zwischen Journalistentisch und Grünen-Fraktion mehr - die Entzugserscheinungen sind schon programmiert. Beim Neujahrsempfang der Stadt Daun gab es viel zu lernen. Beispiel gefällig: Glaubt man Sozialministerin Malu Dreyer , dann hat CDU-Kreischef Herbert Schneiders zwischenzeitlich höhere akademische Weihen bekommen. Die Ministerin begrüßte die Landtagsabgeordneten Dr. Schneiders und Dr. Geisen. Dr. Geisen wussten wir ja, aber Dr. Schneiders? Hat er sich ein Beispiel am Bitburger Bürgermeister Joachim Streit genommen, der während seiner ersten Amtszeit seinen Doktor gemacht hat? Oder weiß die Ministerin schon mehr, und Herbert Schneiders wird der Doktorhut ehrenhalber überreicht? Viele spannende Fragen, aber am Ende wars doch wieder nur ein Versprecher. Wir haben es schon immer geahnt: In der Verwaltung der Verbandsgemeinde Daun sitzen jede Menge kreative Köpfe . Der Beweis ist mittlerweile geliefert worden: Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen wollte einige Mitarbeiter von Werner Klöckner loben, leider gingen die wohl gemeinten Worte nach hinten los. Hintergrund: Jenssen zeigte die von VG-Mitarbeitern gestalteten Urkunden, die zur neuen Verdienstmedaille gehören, und erklärte: "Wie Sie sehen, können die Mitarbeiter der Verwaltung auch kreativ sein!" Das störte manche Empfangs-Gäste, aber denen sei gesagt: Es war doch (mal wieder) nicht so gemeint. Und immer dran denken: Was wäre denn ein Auftritt von Wolfgang Jenssen ohne seine berühmten Verbal-Ausrutscher ? Richtig: Genau so spannend wie Striptease im Radio oder wie Kreistagssitzungen ohne Meyer und Slabik. (sts)

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