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Häusliche Gewalt Zum Polizeiinspektions-Bezirk (PI) gehört der Landkreis Daun, ausgenommen die Verbandsgemeinde Obere Kyll. Im Jahr 2004 wurden 71 Anzeigen und 2005 insgesamt 77 Anzeigen und 108 Einsätze registriert.

"Dabei geht es nur um Delikte, die unter Ehe- oder Lebenspartnern begangen werden", erklärt Polizeikommissarin Claudia Hieronimus. Sie ist die Expertin für diesen Bereich bei der PI Daun. Mit Blick auf die Statistik sagt Hieronimus: "Bei über 75 Prozent der Vorfälle sind die Täter männlich. Meistens spielt Alkohol eine Rolle." Zu den häufigsten Straftaten zählen dabei Körperverletzungen (33), Bedrohungen (6) und Beleidigungen (4). 2005 wurden eine, 2004 zwei Vergewaltigungen in Lebensgemeinschaften angezeigt. 2004 sogar ein versuchter Totschlag. Polizeikommissarin Hieronimus berät die Opfer intensiv und gibt auch die Angebote von Hilfsorganisationen wie Caritas, Beratungsstellen oder "FIN - Frauen in Not" weiter. Sie resümiert: "Leider werden die Angebote nur selten in Anspruch genommen. Häufig führt das inkonsequente Verhalten der Opfer, weil sie die Täter meist ins Haus zurückkehren lassen, zu Wiederholungstaten." Hieronimus macht die Angst vor dem Partner, resultierend aus jahrelangem Gewaltkreislauf, Angst vor dem Alleinsein oder finanzielle Abhängigkeit als Hauptursachen für das inkonsequente Verhalten verantwortlich. Dabei könnten Anträge der Opfer bei Gericht nach dem Gewaltschutzgesetz dafür sorgen, dass den Tätern Verbote zum Betreten der Wohnung, Annäherung in einem bestimmten Umkreis oder Kontaktaufnahme auch mittels Handy ausgesprochen werden könnten. (vog)

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