Echo Einschulung2

Den Kommentar von Mario Hübner zur Einschulungsuntersuchung kann ich voll und ganz unterschreiben. Auch ich hatte von den "hoch empfindlichen" Geräten gehört, die ab diesem Jahr den Weg nach Daun notwendig machen und war sehr gespannt, was der Amtsarzt denn nun mit meiner Tochter alles anstellen würde.

Für mich als Laien schienen die beiden Geräte, die dann tatsächlich zur Untersuchung herangezogen wurden - eines für den Hör-, eines für den Sehtest, siehe auch Bild im TV - ziemlich handlich und kompakt und problemlos transportierbar zu sein, was ja auch offensichtlich in den vorigen Jahren möglich war. Also, wenn die Behörde Kosten sparen will, dann sollen deren Vertreter das auch so sagen; ich jedenfalls fühlte mich durch die offiziellle Begründung veralbert. Rosemarie Treitges, Gerolstein Auch ich bin eine betroffene Mutter. Ich musste mit meinem Sohn Luca vonHillesheim nach Daun zur Einschulungsuntersuchung. Auch ich ärgerte mich über die Vorgehensweise des Gesundheitsamts. Wie kann es sein, dass einige hundert Mütter sich auf die Reise machen, wenn gerade mal 20 Schulen zu besuchen sind? Aber noch ärgerlicher waren die Termine, die vergeben wurden. Darüber wurde in Ihrem Artikel leider nicht berichtet. Der erste Untersuchungstermin war um 7.30 Uhr, der letzte Termin um 10.20 Uhr. Ich sollte mit meinem Sohn um 7.45 Uhr erscheinen. Da ich noch einen zweiten Sohn habe, der das dritte Schuljahr besucht, ergab sich sofort ein Problem. Bei einer eingeplanten Fahrzeit von etwa 30 Minuten nach Daun ist der Ältere um 7.15 Uhr natürlich noch zu Hause. Wie organisiere ich früh morgens also einen Babysitter, der meinen Sohn zur Schule bringt? Nachmittagstermine für berufstätige Mütter wurden übrigens gar nicht angeboten. Alles in allem sehr ärgerlich! Die Untersuchung war nicht besser oder schlechter als Jahre zuvor bei meinem anderen Sohn. Anja Krämer, Hillesheim 14 Schulen, durchschnittlich 50 Kilometer entfernt, wären 560 Kilometer Fahrstrecke für einen Amtsarzt. 728 Kinder, 50 Kilometer Fahrstrecke, sind 36 400 Kilometer für die Eltern. Ist diese Entscheidung die bürgerfreundliche, umweltpolitische und ökonomische Profilierung eines bald zur Wiederwahl stehenden Landrats Onnertz? Muss zur Einschulung eine amtsärztliche Untersuchung durch einen überwiegend Salbenstreichen gelernten Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten erfolgen, wo zumindest die meisten Kinder die üblichen Untersuchungen bei Fachärzten (Pädiater, Ophtalmologen, HNO) längst absolviert haben? Ist er qualifizierter, weil er Amtsarzt ist? Ist es notwendig, dass mein Kind zusätzlich das Betatschen durch einen Arzt des "elterlichen Misstrauens" ertragen muss? Wo bleibt da eine freie Arztwahl? Gunther Heerwagen, Birgel Mit Interesse habe ich den Artikel gelesen, da meine Tochter im letzten Jahr eingeschult wurde und deshalb noch in den Genuss der Untersuchung "vor Ort", also in der Grundschule gekommen ist. Sicherlich ist es für die untersuchenden Ärzte einfacher, die Kinder alle nach Daun zum Gesundheitsamt zu bestellen und in entsprechenden Räumen die erforderliche Untersuchung durchzuführen. Man sollte aber auch bedenken, dass damit viele Mütter und/oder Väter - und nicht wenige von ihnen haben sogar mehr als ein Kind - den Weg nach Daun antreten und sich vielleicht ein Auto besorgen müssen, weil aus den Randbezirken vom Kreis Daun die Anreise in die "Hauptstadt" mit öffentlichen Verkehrsmitteln in angemessener Zeit nicht möglich ist. Hinzu kommt, dass die Termine vom Gesundheitsamt vorgegeben werden und sich nicht so einfach verschieben lassen. Ist es da nicht vielleicht doch einfacher, die etwas unbequemeren Räume in den Grundschulen in Kauf zu nehmen und zwei Personen in einem Auto anreisen zu lassen, statt alle Eltern nach Daun zu bestellen? Ich finde das jedenfalls absolut nicht bürger- und familienfreundlich! Gertrud Köb, Niederehe Als Vater habe ich bereits zwei meiner Kinder zur Einschulungsuntersuchung begleitet, von denen eine in der Schule, die andere im Gesundheitsamt stattfand. Als Arzt konnte ich feststellen, dass die im Gesundheitsamt möglichen Untersuchungen mit Audiometer und Rodenstockgerät den heutigen Qualitätsstandard erfüllen, wie es auch bei den übrigen Untersuchungsteilen der Fall ist. Sehr positiv fiel mir die durchweg freundliche und entspannte Atmosphäre in kindgerechten, gut beheizten Räumen auf, die eine angstfreie Untersuchung unter standardisierten Bedingungen ermöglicht. Da wir hier in der Eifel das Fahren gewöhnt sind, bedeutete die Fahrt nach Daun keinen nennenswerten Mehraufwand und konnte sogar noch mit der Erledigung anderer Dinge in unserer Kreisstadt verbunden werden. Dr. med. Detlev Müller, Gerolstein

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