Ewige Diskussion beenden

Einen festen Platz im Buch der Kommunalgeschichte zu bekommen, diese Chance hat Heinz Onnertz (vorläufig) verpasst. Hätte er gleich nach seiner Wahl alle Nebentätigkeiten und vor allem Nebeneinkünfte offen gelegt, wären die Akteure in der über Jahrzehnte aufgebauten und sorgsam gepflegten politische Landschaft im Land in Aufregung geraten.

Ein politischer Nobody, noch dazu ohne (ein in der Region Trier der Karriere sicher nicht abträgliches CDU-) Parteibuch, der mit neuer Offenheit vorangeprescht wäre? Kaum auszudenken, was das ausgelöst hätte. Was nun seine Beweggründe gewesen sind, diesen Schritt nicht zu gehen, lässt sich nur ahnen. Den Vorwurf, dass er das im Wahlkampf Angekündigte nicht in die Tat umgesetzt hat, muss sich Onnertz jedoch gefallen lassen. Aber wie schwer wiegt das? So schwer, um ihm nach mehr als fünf Jahren Amtszeit als Landrat ein schlechtes Zeugnis zu geben? Nein. Seine Bilanz kann sich sehen lassen, und seine Art, mit den Bürgers umzugehen, macht ihm ohnehin kaum einer nach. Auch eine Form von Offenheit! Seine Beliebtheit in der nach wie vor konservativ geprägten Bevölkerung kommt nicht von ungefähr. Es ist Zeit, die ewigen Diskussion zu beenden: Unmissverständlich muss gesetzlich geregelt werden, dass Oberbürgermeister, Landräte und Verbandsbürgermeister Nebentätigkeiten und -einkünfte offen legen. Aber nicht wie bisher einer übergeordneten Behörde, sondern den Bürgern. s.sartoris@volksfreund.de

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