HEIMAT MORGEN

GILLENFELD. Ein echtes Kompliment für die Heimatgemeinde in der Sprache der Jugend: "Es gibt super viele Leute, die voll gern hier nach Gillenfeld kommen", sagt Kristina Zimmer (17 Jahre), die mit anderen Jugendlichen (zwischen 13 und 18 Jahren) der Einladung des Trierischen Volksfreunds zu einem Ortsgespräch gefolgt ist.

Themen des Treffens sind die Jugendarbeit in der 1500-Einwohner-Gemeinde, aber auch die derzeitige Situation des Orts aus Sicht der jungen Leute und ein Blick in die Zukunft. Mangel an Möglichkeiten gibt es in Gillenfeld nicht: Es steht ein vielfältiges Angebot für Jugendliche bereit, sei es in den Vereinen oder auf kirchlicher Ebene. Und dass der Anspruch, etwas für die Jugend zu tun und einzubinden, nicht nur auf dem Papier steht, ist in Gillenfeld unter Beweis gestellt worden. So hat sich die Gemeinde mit vier Projekten beim Wettbewerb "Kinder- und jugendfreundliche Dorferneuerung" beworben. Zwei Vorhaben sind bereits umgesetzt: der Walderlebnispfad, mit dem im Rahmen der 72-Stunden-Aktion im vergangenen Jahr begonnen wurde (der TV berichtete), und der Neuanstrich des Buswartehäuschens. In Arbeit sind noch die Projekte Bolzplatz und Gestaltung der Wiese hinter dem Pfarrheim. Aber nicht nur diese Angebote, sondern auch andere Einrichtungen schätzen die Jugendlichen. Angefangen vom Jugendtreff, dem "Wasserhäuschen" über die Disco bis hin zum Pulvermaar fällt den Jugendlichen vieles ein, was sie an ihrem Ort mögen. Und: "Der neue Pastor ist gut!" Für Anna-Vidya Born (18) ist positiv, dass sie im Dorf fast alles kaufen kann, und das auch zu Fuß erledigen kann. Hannah Schäfer (15) schränkt allerdings ein, dass es an einem "vernünftigen" Laden fehlt, in dem man "Klamotten" kaufen kann. Sie ist aber realistisch genug, zu wissen, dass es ein solches Angebot so schnell in Gillenfeld nicht geben wird. Fast übereinstimmend hätten die Jugendlichen gerne einen türkischen Imbiss. Daniel Lux (17) würde es gut finden, wenn auch die jüngeren Jugendlichen eine festen Treffpunkt hätten ("Vor allem im Winter"). Bei längerem Überlegen wird noch so mancher Wunsch geäußert, aber grundsätzlich sind die Jugendlichen zufrieden mit ihrem Ort. Für sie ist es deshalb auch kein Wunder, dass es Gleichaltrige aus den benachbarten Dörfern nach Gillenfeld zieht. Daniel hat dabei sogar so etwas wie die "Droge Gillenfeld" ausgemacht: "Die sind fast süchtig danach, hierher zu kommen." "Bereitschaft zum Mitmachen ist da

Dass hinter vernünftiger Jugendarbeit dann doch noch Erwachsene stehen (müssen), macht Laura Brandt (16) an einer bestimmten Person fest: "Wir können froh sein, dass es die Birgit gibt, die sich hier so engagiert." Gemeint ist Birgit Laux, die vor allem in der kirchlichen Jugendarbeit aktiv ist. Sie stören die Klischees von der "Null-Bock-Generation", "Natürlich gibt es auch hier Jugendliche, die sich nicht engagieren, aber das sind die wenigsten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass - wenn der Anstoß von außen kommt - die Bereitschaft da ist, mitzumachen und anzupacken bei konkreten Vorhaben", sagt Birgit Laux. Sie hat erfahren, "wie viel Begeisterung bei den Kindern und Jugendlichen möglich ist." Ihr Wunsch: Dass Projekte auch auf lange Sicht in der Verantwortung der Jugendlichen bleiben. Die Jugendlichen wünschen sich, dass Gillenfeld familienfreundlich bleibt und die Infrastruktur mit Einkaufsmöglichkeiten, Schulen und Kindergarten erhalten wird, um attraktiv für neue Bürger zu sein. Hannah Schäfer schlägt vor, dass auch optisch mehr getan wird - damit "der Ort etwas her macht".

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